Android Q wird aller Voraussicht nach im Sommer unter der offiziellen Version Android 10 veröffentlicht.

Grafik: XDA Developers

Hält sich Google an die üblichen Zeitpläne, sollte es die erste Testversion von Android Q eigentlich frühestens im März zu sehen geben. Bei XDA Developers ist man nun aber schon vorab an eine Testversion der kommenden Betriebssystemgeneration gekommen, und diese verrät bereits einige der zentralen Neuerungen.

Es wird dunkel

Bereits in den vergangenen Wochen war immer wieder von einem systemweiten Dark Mode für Android zu hören. Dies bestätigt sich hier: In Android Q lässt sich ein dunkles Theme aktivieren, das wirklich alle Interface-Elemente betrifft. Bisher war diese Funktion bei Googles Android-Vorlage auf wenige Bereiche beschränkt, künftig sind aber auch die Systemeinstellungen und die Benachrichtigungen dunkel gehalten. Die offizielle Empfehlung von Google lautet zwar weiter, dass die App-Entwickler selbst dunkle Themes als Alternative entwickeln sollen, mit Android Q gibt es aber auch einen Ausweg, falls eine App diese Option nicht anbietet. Über eine versteckte Einstellung lässt sich der dunkle Look nämlich für sämtliche Apps erzwingen.

Der neue Dark Mode für Android Q.
Grafik: XDA Developers

Dunkle Themes erfreuen sich derzeit einer wieder stark steigenden Popularität. Einerseits sind sie zumindest bei wenig Umgebungslicht schonender für die Augen, gleichzeitig lässt sich damit auch die Akkulaufzeit verlängern – zumindest wenn man das richtige Smartphone hat. OLED-Bildschirme verbrauchen nämlich deutlich weniger Strom, wenn der Hintergrund dunkel gehalten wird.

Privatsphäre

Android Q bringt aber auch wichtige strukturelle Verbesserungen für das Betriebssystem – und zwar vor allem in Hinblick auf die Privatsphäre der Nutzer. So soll es künftig möglich sein, Apps den Zugriff auf Standortinformationen nur dann zu erlauben, wenn sie gerade im Vordergrund aktiv sind. Hierfür wird eine neue Option neben der kompletten (De-)Aktivierung dieser Berechtigung eingeführt. Parallel dazu wird nun über den Benachrichtigungsbereich klar gemacht, wenn Apps gerade den eigenen Standort ermitteln. Ein Klick auf diese Einblendung offenbart dann, um welche Programme es sich konkret handelt. Zudem wird bei den Einstellungen nun dargestellt, mit welcher Begründung die App-Entwickler um die Vergabe dieser Berechtigung gebeten haben.

Neue Berechtiungsoptionen in Android Q.
Grafik: XDA Developers

Überhaupt hat Google die Berechtigungsinformationen in den Systemeinstellungen deutlich überarbeitet, um die Informationen leichter zugänglich zu machen. Dabei gibt es künftig ein neues Dashboard, das auflistet, welche Apps am öftesten welche Berechtigungen aktiv genutzt haben. Parallel dazu wurden auch die allgemeinen App-Informationen überarbeitet.

Desktop-Modus?

Die aktuelle Testversion liefert aber noch eine weitere interessante Spur: Gibt es darin doch eine versteckte Entwicklereinstellungen, die auf einen Desktop-Modus vergleichbar zu Samsung DeX hinweist. Freilich könnte es sich dabei auch nur um ein internes Experiment handeln, das nicht für die offiziellen Versionen von Android Q gedacht ist. Aktivieren lässt sich das Ganze derzeit jedenfalls noch nicht.

xdadevelopers

Zu den kleineren Neuerungen gehört eine Schnelleinstellung, mit der sich sämtliche Sensoren auf einmal deaktivieren lassen. Eine Beschreibung dazu gibt es zwar nicht, aber der Name legt nahe, dass es sich dabei um eine Art erweiterten Flugzeugmodus handelt, bei dem auch Beschleunigungssensor, Schrittzähler und Co. deaktiviert werden.

Abwarten

Weitere Details zu Android Q will XDA Developers in einem Folgeartikel veröffentlichen. Betont sei dabei, dass es sich bei der durchgesickerten Version um eine frühe Test-Release handelt. Insofern ist davon auszugehen, dass bis zur finalen Version noch viele Dinge nachgereicht werden – und andere wieder verschwinden könnten. Zudem hat sich Google die wirklich sichtbaren Neuerungen zuletzt für spätere Testversionen vorbehalten, um sie dann im Rahmen der eigenen Entwicklerkonferenz I/O öffentlichkeitswirksam enthüllen zu können. (Andreas Proschofsky, 17.1.2019)