Der stillgelegte Grenzübergang an der inneririschen Grenze erhitzt weiterhin die Gemüter – außer jene dieser Kühe.

Foto: APA/AFP/PAUL FAITH

Dublin/Brüssel – Irland wird nach Angaben von Europaministerin Helen McEntee nicht in bilaterale Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit eintreten. Die Gespräche würden von der EU mit den Briten geführt, sagt sie dem Sender RTE. Für Irland sei auch das Karfreitagsabkommen, das den Bürgerkrieg in Nordirland beendete, nicht verhandelbar.

Sie glaube auch nicht, dass May Änderungen am Karfreitagsabkommen in Erwägung ziehen würde, sagte sie. Einen bilateralen Vertrag Großbritanniens mit Irland hat laut Außenministerin Karin Kneissl auch der irische Außenminister Simon Coveney bereits zurückgewiesen. Er habe klargemacht, dass für ihn das von der EU ausgehandelte Abkommen gelte.

Schwierige Lösung

Kneissl hält eine von Großbritannien gewünschte alternative Lösung zur Vermeidung einer harten Grenze mit Irland für schwierig. Es hänge davon ab, was Großbritannien vorlege, sagte sie am Montag vor Beratungen der EU-Außenminister. "Zwei Jahre lang hat man auf Großbritannien gewartet. Es ist schwierig herauszufiltern, was in den nächsten Wochen passieren kann, was nicht schon in den letzten zwei Jahren passieren hätte können." Man wisse nur, dass Großbritannien eine Art Punktion anstrebe, die noch auszuarbeiten sei.

Kneissl warnte davor, die Bedeutung des Karfreitagsabkommens zu unterschätzen. Wenn man sich in die Lage Irlands hineinversetze, könne man dies auch nachvollziehen. Die Haltung der EU sei jedenfalls klar, "das ist die Vereinbarung". Kneissl kritisierte fehlende Gesprächsbereitschaft der politischen Kräfte in Großbritannien. "Dieses nicht miteinander sprechen ist ein ganz großes Manko." Sie habe dies auch in ihrem kleinen Radius festgestellt, sagte Kneissl. (APA, 21.1.2019)