Foto: British Antarctic Survey

Ein Team des British Antarctic Survey (BAS) meldet einen Rekord: Die Forscher erreichten bei Bohrungen in der Westantarktis eine Tiefe von 2152 Metern. Die Arbeiten mit einem Heißwasserbohrer sind Teil einer Studie über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Polarregion. Die Ergebnisse sollen auch dabei helfen, den drohenden Meeresspiegelanstieg genauer zu prognostizieren.

Das elfköpfige Team um Andy Smith arbeitet seit drei Monaten am Rutford-Eisstrom im westantarktischen Ellsworthland. Bei Temperaturen von minus 30 Grad Celsius gelang am 8. Jänner nach 63 Stunden kontinuierlicher Bohrungsarbeiten der Rekord. Anschließend wurde eine Reihe an Instrumenten in das Bohrloch eingebracht, um unter anderem Temperaturen, Wasserdruck und Eisdeformationen zu messen.

Foto: British Antarctic Survey

Die Arbeit erfolgt im Rahmen des Forschungsprojekts BEAMISH (Basal conditions on Rutford Ice Stream: Bed Access, Monitoring and Ice Sheet History), das vor allem zwei Ziele hat: Die Wissenschafter wollen mehr über die vergangene Entwicklung des antarktischen Eisschilds herausfinden und insbesondere den Einfluss von Eisströmen untersuchen.

Konkret soll unter anderem festgestellt werden, wann der Eisschild zuletzt vollständig verschwunden war und wie Wasser und Sedimente die Abwanderung des Eises in Richtung Meer beschleunigen. Zu diesem Zweck sind extrem tiefe Bohrungen nötig – 2004 war ein erster Versuch des Projekts gescheitert.

"Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und freue mich, dass wir unser Ziel endlich erreicht haben", sagte Smith. An einem zweiten und dritten Bohrloch werde bereits gearbeitet, so der Forscher. "Es gibt Lücken in unserem Wissen über die Vorgänge in der Westantarktis. Durch genauere Messungen können wir herausfinden, wie genau sich diese Region in Zukunft verändern und zum weltweiten Meeresspiegelanstieg beitragen wird." (dare, 27.1.2019)