Das Leitungsduo des Burgtheaters, Karin Bergmann und Robert Beutler (kaufmännischer Direktor), bilanzieren positiv.

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Wien – Die Ära Karin Bergmanns am Burgtheater geht zuende, doch es sieht gar nicht danach aus. Satte 13 Premieren stehen bis Juni noch ins Haus. Torschlusspanik oder zu viele Ideen? Wohl von beidem etwas. Die Burg nützt jedenfalls die Gunst der Stunde, denn so hoch wie jetzt (83 Prozent) war die Auslastung schon lange nicht, so Bergmann und der kaufmännische Direktor Robert Beutler beim Pressegespräch am Freitag.

107 Premieren werden es in diesen fünf Jahren insgesamt gewesen sein, gesehen von knapp zwei Millionen Besuchern; diese werden dafür über 45 Millionen Euro an Ticketpreisen gezahlt haben. Die beliebtesten Aufführungen sind die Komödie Die Affäre Rue de Lourcine (Burg) sowie Die Welt im Rücken (Akademietheater). In der laufenden Spielzeit liegen Mephisto (98,38 Prozent) und John Gabriel Borkman (97,81 Prozent) voran.

Alle Schulden abgebaut

Finanziell können Bergmann und Beutler vorläufig Entwarnung geben: Alle Schulden infolge des Finanzskandals sind abgebaut, sogar Rücklagen konnten gebildet werden, was Freude bei Nachfolger Martin Kušej auslösen dürfte. Ein solides Fundament an neu gewonnen privaten Förderern hat dazu einiges beigetragen.

Zugleich aber schwebt das Damoklesschwert der automatischen Kostensteigerung weiter über dem Haus. Eine Inflationsanpassung (Valorisierung) ist nach wie vor ausständig.

Ausgewählte nächste Premieren: Hiob mit Peter Simonischek (24.2.), Die Stühle, inszeniert von Claus Peymann (13. 3.), Die Ratten (27.3., Regie: Andrea Breth), Woyzeck (10.4., Regie: Johan Simons), Das Zelt von Herbert Fritsch (27.4.), und zu Deponie Highfield (24.5.) bringt René Pollesch Kathrin Angerer als Gast mit. (afze, 25. 1. 2019)