Eine Gruppe von Wiener Maklerbüros will den Objekt-Austausch nun auf eigene Faust vorantreiben.

Foto: iStock

Wien – Das Projekt "Marktplatz Österreich", eine Plattform zur besseren Maklerkooperation, ist auf Schienen – es geht aber nur recht langsam voran. Wie berichtet, wurde im Herbst ein gemeinsames Tochterunternehmen von WKÖ, ÖVI und Immobilienring gegründet. Jetzt im Frühjahr sollte eigentlich der Probebetrieb starten. Wie auf der "Immy"-Verleihung von mehreren Seiten zu hören war, wird das aber noch dauern. Frühestens im Sommer werde es losgehen, mancher Wiener Immobilienprofi hielt einen Start eher erst "gegen Jahresende" für realistisch.

Mehrere Wiener Maklerbüros können es schon gar nicht mehr erwarten – beziehungsweise: wollen es nicht erwarten. So hat sich kürzlich eine Gruppe namens MA 72 formiert (Arbeitstitel ), der rund ein Dutzend Büros angehören. Diese wollen den Austausch von Objekten vorantreiben, um ihren Kunden mehr Angebot liefern zu können. Die Zahl 72 steht dabei für die Anzahl an Stunden, die ein Kunde höchstens auf einen Besichtigungstermin warten soll – also drei Tage. Irgendwann soll dann auch in Österreich der "Suchmakler" amerikanischer Prägung (ein Makler, der für Wohnungssuchende interessante Objekte aufstöbert, auch solche, die von anderen Maklern betreut werden) üblich werden.

Dauerbrenner Lagezuschlag

Was die Wiener Immobranche derzeit auch stark beschäftigt, ist die neue Lagezuschlagskarte der Stadt Wien. Die alte Karte hat für Fachgruppenobmann Michael Pisecky "funktioniert", die neue Karte vom Oktober täusche eine umfassende Betrachtung nur vor, berücksichtige aber zu wenige Parameter bzw. fehlen nach Piseckys Ansicht Abstufungen bei der Berücksichtigung jener Kriterien, die die Lagequalität beurteilen. Es komme zu immer mehr Mietzinsanfechtungen, so Pisecky. Vermieter beklagen, dass nun immer öfter nicht nur von der Schlichtungsstelle, sondern auch von Gerichten den Empfehlungen der Lagezuschlagskarte gefolgt werde und man mit eigenen Gutachten auf verlorenem Posten stehe. Die von der WKÖ angekündigten eigenen Empfehlungen für Vermieter sind noch in Arbeit. (mapu, 31.1.2019)