FPÖ-Chef Strache will mit Experten und Bürgern "vordenken und nachdenken".

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Wien – Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat am Dienstag einen Thinktank vorgestellt, der die FPÖ-Ministerien der Regierung beraten soll. Die neue Institution mit dem eigenwillig eingedeutschten Namen "Denkwerk zukunftsreich" wird sich am Mittwoch auf einer Website der breiten Öffentlichkeit präsentieren – wobei Strache sprachlich konsistent blieb und von einer "Netzseite" sprach.

Das "Denkwerk zukunftsreich" soll sich den "großen brennenden Fragen der Zeit" widmen und den Dialog mit Bürgern und Experten anstreben. Auch Personen, die der FPÖ weltanschaulich nicht nahestehen, will der Vizekanzler einbinden. Es sollen Studien erstellt, Schriften publiziert, Podiumsdiskussionen organisiert und Videos produziert werden.

Der Thinktank wird mit den jeweils zuständigen freiheitlichen Fachministerien zusammenarbeiten. Die erste Veranstaltung, eine Podiumsdiskussion in Kooperation mit dem Innenministerium zum Thema "Islamischer Antisemitismus", wird bereits am Mittwoch über die Bühne gehen. Die Besetzung des Podiums hat schon im Vorfeld für Kritik gesorgt, weil mit dem Politikwissenschafter Michael Ley ein Sympathisant der rechtsextremen Identitären als Diskutant geladen ist.

Ein Angestellter

Ley hätte auch bei der Pressekonferenz mit Strache auftreten sollen, das zweite Rednerpult blieb aber verwaist. Man habe sich im letzten Moment dagegen entschieden, hieß es im Umfeld des Vizekanzlers.

Die Mitarbeit von Experten an dem Thinktank soll ehrenamtlich erfolgen, erklärte Strache. Naturgemäß könnten sich die Experten aber selbst um eine Finanzierung ihrer Studien kümmern, riet der Vizekanzler. Einen fest angestellten Mitarbeiter wird es allerdings auch geben. Es handelt sich dabei um den Historiker Thomas Grischany, der unter anderem einen Beitrag zu dem noch unveröffentlichten Bericht der FPÖ-Historikerkommission verfasst hat. (red, APA, 12.2.2019)