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Die Schuld für den Besucherschwund im Kino bei Netflix und Co zu suchen wäre voreilig. Zwar wächst der Streamingmarkt noch immer rasant, allerdings treffen Video-on-Demand-Angebote vor allem das herkömmliche TV-Programm. VoD-Abonnenten schauen zu Hause vor allem Serien, gehen aber in Österreich laut Cinecom sogar häufiger ins Kino als Menschen ohne Netflix-Abo. In den USA ist die VoD-Dichte besonders hoch, ein korrelierender Rückfall bei Kinobesuchen ist nicht feststellbar.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat vor kurzem den Abschied einer "ganzen Generation", nämlich den der 20- bis 39-Jährigen, aus den deutschen Kinos prognostiziert. Das Durchschnittsalter der deutschen Kinobesucher beträgt immerhin 38 Jahre.

In Österreich ist das ähnlich, jedoch täuscht dieser Durchschnittswert, so die Experten der Cinecom. Es wird dabei nämlich jeder Kinobesucher innerhalb eines Jahres nur einmal gezählt. Es gehen aber die 14- bis 19-jährigen Kinobesucher deutlich häufiger ins Kino als die 60-Jährigen.

Die von GfK Marktforschung durchgeführte Studie Cine.ma belegt einen konstant hohen Anteil der jüngeren Zielgruppe an der Gesamtbesuchermenge. Im Zeitraum 2016 bis 2018 lag der Anteil der 14-bis 29-Jährigen konstant bei 34 Prozent und jener der 14- bis 49-Jährigen bei 72. (Laurin Lorenz, 19.2.2019)