Der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi hat auf einem Event in Peking sein nächstes Highend-Handy vorgestellt: Das Mi 9. Das Telefon kommt mit aktueller Hardware und in drei Varianten und könnte bald auch offiziell in Europa zu haben sein.

Das Design des Smartphones ist vertraut. Im Vergleich zum Mi 8 hat sich nicht viel geändert. Mit einer offensichtlichen Ausnahme: Der "Notch" in der oberen Bildschirmmitte wurde deutlich verschmälert. Daneben setzt man weiter auf schmale Ränder und ein Gehäuse aus Glas und Aluminium.

Foto: Xiaomi

Bis zu 12 GB RAM

Beim Display setzt man auf ein AMOLED-Panel im Formfaktor 19,5:9 bei einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixel und einer Diagonale von 6,4 Zoll. Der Bildschirm unterstützt den HDR10-Standard. Zudem hat man nun den Fingerabdruckscanner darunter untergebracht.

Unter der Haube soll Snapdragon 855 für ansprechende Leistung sorgen. Nach dem im Dezember vorgestellten Lenovo Z5 Pro GT ist es damit das zweite Handy, das Qualcomms Vorzeige-Plattform für die aktuelle Saison nutzt. Je nach Modell arbeitet dieser mit sechs oder 12 GB RAM zusammen, der Onboardspeicher bietet 64, 128 oder 256 GB Kapazität.

Dreifach-Kamera

Neben diesem erwartbaren Upgrade hat Xiaomi bei der weiteren Aufrüstung den Fokus auf die Kamera gelegt. Drei Sensoren mit 48, 16 und 12 Megapixel versammeln sich am rückseitigen Kameramodul. Sie bieten eine Telefoto-Linse und ein Super-Weitwinkelobjektiv auf. Realisiert werden damit sowohl ein hybrider Zweifach-Zoom, als auch die Möglichkeit einfacherer Gruppenaufnahmen.

Der Aufbau ähnelt Huaweis Mate 20 Pro und dem Honor View 20. Beim 48-MP-Sensor setzt man sogar auf das gleiche Modell von Sony. Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 20 Megapixel.

Foto: Xiaomi

Wireless Charging mit 20 Watt

Die zweite größere Neuerung ist der sogenannte "Charge Turbo". Das Mi 9 lässt sich mit bis zu 20 Watt Stromstärke drahtlos aufladen. Xiaomi selbst erklärt, es handle sich um die derzeit schnellste Technologie für drahtloses Aufladen am Handymarkt. Der 3.300-mAh Akku soll sich damit in 100 Minuten vollständig aufladen lassen. Das setzt allerdings voraus, dass man Xiaomis eigenes Ladepad verwendet, andernfalls unterliegt die Aufladung den üblichen Limits des Qi-Standards.

Gar mit bis zu 27 Watt kann das verkabelte Ladegerät arbeiten. Das soll binnen etwas mehr als einer Stunde einen "vollen Tank" über den USB-C-Port (USB 2.0) garantieren.

Bei den restlichen Spezifikationen spielt man fast alle "Stückln". An Bord sind LTE, ac-WLAN, Bluetooth 5.0 und das schon mit dem Mi 8 eingeführte Dualband-GPS. Nicht zu finden ist hingegen eine 3,5mm-Audioklinke. Auch über ein etwaiges 5G-Modell hat Xiaomi noch nichts verraten. Softwareseitig setzt man auf die eigene MIUI-Oberfläche auf Basis von Android 9 "Pie".

Foto: Xiaomi

Verfügbarkeit und Preis

Die Standard-Version des Mi 9 kostet in der Mindestausstattung (128/6GB) 2.999 Xuan (derzeit rund 393 Euro). Das teuerste Modell, die "Transparent Edition" mit 256/12 GB) kommt auf 3.999 Yuan, was circa 525 Euro entspricht. Sie bringt eine Replika der Hauptplatine mit, die sichtbar im Gehäuse verewigt ist.

Für kleinere Geldbeutel gibt es zudem ein Mi 9 SE. Es fällt mit einem 5,97-Zoll-Display etwas kleiner aus, nutzt den Snapdragon 712 als Basis und hat eine geringere Akkukapazität von 3.070 mAh. Verzichten muss man zudem auf Wireless Charging und zwei der drei Kameras arbeiten mit etwas geringerer Auflösung, der In-Display-Fingerabdruckscanner ist aber mit dabei. Das günstigere der beiden Varianten des Mi 9 SE mit 64/6 GB wird für 1.999 Yuan (262 Euro) angeboten. In China soll es bald verfügbar sein.

Am 24. Februar wird Xiaomi das Mi 9 am Mobile World Congress auch für den internationalen Markt vorstellen. Die Preise sind allerdings nicht bekannt. Dem STANDARD wurde zugetragen, dass das Handy bereits Ende März in Deutschland und Österreich in den Handel kommen könnte. (gpi, 20.02.2019)