Der erste CBD-Automat kam im Oktober nach Wien, nun folgen fünf weitere im dritten, siebten, fünfzehnten und sechzehnten Bezirk.

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Wien – In Wien gibt es künftig fünf neue Automaten, bei denen man Cannabisblüten kaufen kann. Allerdings jenes Cannabis, das vor allem den Wirkstoff CBD enthält – der nichtpsychoaktive Wirkstoff der Pflanze – und nur zu maximal 0,3 Prozent den psychoaktiven Wirkstoffs THC.

Aufgestellt werden die Automaten – der erste von fünf am Mittwoch in der Sechshauser Straße 114 in Rudolfsheim-Fünfhaus – vom steirischen Unternehmen Dr. Greenthumb. In den nächsten Wochen sollen Geräte in der Thaliastraße 2 in Ottakring, in der Radetzkystraße 13 und beim Rennweg 67 im dritten Bezirk sowie in der Kandlgasse 5 in Wien-Neubau folgen.

Ein Gramm für elf Euro

Im Oktober war die Aufregung nach dem Aufstellen des ersten Automaten in der Stadt groß, nun wird der starken Nachfrage nachgekommen. Die Benutzer müssen beim Bestellen eine Bankomatkarte in das Gerät stecken, so soll die Altersgrenze von 18 Jahren eingehalten werden. Ein Gramm aus dem Gerät kostet elf Euro, vier Sorten, die sich nach Aroma und CBD-Gehalt unterscheiden, werden angeboten. Zum Verzehr sind die Blüten nicht geeignet.

"Es läuft sehr gut für uns, wir bekommen immer mehr Zuspruch", sagt Thomas Szammer von Dr. Greenthumb. In Graz gibt es mit zehn Geräten in Österreich die höchste Dichte an den CBD-Automaten in Österreich. Allgemein sind die Automaten breit verteilt: In Lienz befindet sich ebenso einer wie in Klagenfurt, Wolfsberg, in Amstetten und in der Obersteiermark.

Umstrittener Erlass

Der CBD-Boom beschränkt sich aber nicht nur auf die Blüten. Spezielle Shops, in denen Tees und Öle verkauft werden, wurden zahlreich eröffnet, und auch traditionellere Unternehmen wie die Konditorei Aida nahmen Cannabis in Form eines CBD-Brownies in ihr Sortiment auf.

Im Dezember sorgte Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) allerdings dafür, dass solche Nahrungsergänzungsmittel aus CBD nicht mehr verkauft werden dürfen, die Raucherzeugnisse allerdings schon. Begründet wurde dies mit einer EU-Regelung.

Dieser Erlass ist in der Szene allerdings umstritten und wird auch nicht flächendeckend umgesetzt. Prominent ignoriert wurde er etwa ausgerechnet von einem FPÖ-Politiker. Erste Verwaltungsstrafen wurden bereits ausgesprochen. (lhag, 21.2.2019)