Geteiltes Leid?

Wenn Jesus nur halbtot war, wenn Jesus durch seinen Tod am Kreuz nur die halbe Menschheit erlöst hätte, dann wäre ein halber Feiertag angemessen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber das gilt nicht für den Karfreitag.

Der Karfreitag ist nicht der höchste Feiertag der evangelischen Kirche. Er ist vom Ostersonntag nicht zu trennen. Sterben ohne Auferstehung ist keine Besonderheit. Auferstehung, ohne zu sterben, schlichtweg unmöglich. Daher sollte der Karfreitag als Feiertag außer Diskussion stehen. Für Evangelische und Altkatholiken wie bisher, aber auch für die römisch-katholische Kirche. Weil Tod, Auferstehung und Erlösung nicht teilbar sind. (Robert Jonischkeit, evangelischer Pfarrer, 6330 Kufstein)

Humane Politik

Halber Kar(frei)tag. Hus wurde noch verbrannt. Die Gegenreformation verjagte die Lutherischen. FPÖVP halbiert den Evangelischen den höchsten Feiertag. So human gibt sich die Politik der Gegenwart. (Dietmar Pickl, 9020 Klagenfurt/Celovec)

Nur ein halber Feiertag: der Karfreitag.
Foto: apa/roland schlager

Riesenpallawatsch

Ich kann Andreas Schnauder nur beipflichten: Die Regierungsparteien haben da im stillen Kämmerlein einen Riesenpallawatsch angerichtet. Eine "Einigung" über alle Köpfe hinweg zu erzielen, ohne unmittelbar Betroffene wenigstens zu hören, wird allmählich zum Markenzeichen dieser Regierung.

Zwei Fragen stellen sich mir jetzt: Wird Gernot Blümel nach seinem gebrochenen Versprechen zurücktreten? Und ist wenigstens jener konfessionslose Kläger mit dem halben Feiertag zufrieden? Er ist offenbar der einzige Gewinner. Es war ihm zu wenig, von zehn konfessionellen Feiertagen zu profitieren, er wollte einen elften. Einen halben hat er nun. (Michael Ledwinka, 3435 Zwentendorf)

Unheilige Allianz

Die unheilige Allianz hat sich wieder gezeigt, in der halbherzigen Entscheidung zum Karfreitag. Damit man sich nicht mit der katholischen Kirche anlegt, hat man die Streichung des Ostermontags oder Pfingstmontags weggeschoben. Mit dem halben freien Karfreitag legt man sich lieber mit den Evangelischen an. (Franz Schramböck, 4020 Linz, 21.2.2019)