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Nachdem aufgedeckt wurde, dass Pädophile Youtubes Algorithmus nutzen, um sich unter Videos zu vernetzen, hat unter anderem Epic Games reagiert und Werbung von der Plattform abgezogen.

Foto: AP/Semansky

Epic Games hat sämtliche Pre-Roll-Ads zu Fortnite auf Youtube vorübergehend ausgesetzt. Andere Hersteller wollen offenbar nachziehen, nachdem Anzeigen vor Videos geschalten waren, die Pädophile für Vernetzung genutzt haben. Aufgedeckt wurde dies von dem Youtuber "MattsWhatItIs", der in einem längeren Video Einsicht zu dem Problem gibt. Mit nur wenigen Klicks lässt sich Youtube zu einer Art "Soft-Kinder-Porno"-Plattform verwandeln.

MattsWhatItIs

Treffpunkt für Pädophile

Pädophile tricksen dabei den Empfehlungsalgorithmus der Website aus, um sich in der Kommentar-Spalte unter Videos zu vernetzen und gleichzeitig auch Links zu Kinderpornografie zu teilen. Über einen neuen Account und harmlose Videos kommt man in weniger als zehn Minuten zu den Treffpunkten der Pädophilen. Vor den Clips, die als Umschlagplatz verwendet wurden, haben unter anderem McDonalds und auch Disney Werbung ausgespielt. Beide Konzerne haben diese ebenso ausgesetzt.

"Youtube hat nichts gelernt"

Der Youtuber, der nach seiner Entdeckung keine Videos mehr auf der Plattform veröffentlichen möchte, betont, dass man aus dem Skandal im März 2017 nichts gelernt habe. Damals wurde Werbung vor extremistischen Inhalten ausgespielt, darunter homophobe und antisemitischer Content. Viele Werbetreibende reagierten daraufhin mit einem Boykott. Das Problem mit dem Kinderporno-Treffpunkt unter Videos soll offenbar schon länger bestehen.

"Es gibt noch viel Arbeit"

Gegenüber TechCrunch sagte eine Unternehmenssprecherin, dass sämtlicher Content – darunter auch Kommentare – der Minderjährige gefährdet abscheulich und klarerweise verboten ist. Der Konzern würde unmittelbar gegen Accounts und Channels vorgehen, die derartige Inhalte verbreiten und Infos auch an Behörden weitergeben. Auch die Kommentarfunktion hätte man bei mehreren Millionen Videos deaktiviert, bei denen Minderjährige zu sehen sind. "Es gibt noch viel Arbeit, aber wir versuchen uns zu verbessern und schneller zu reagieren", sagte die Sprecherin ferner. (red, 21.2.2019)