Österreich gehört zu den Aufsteigern im Ranking und schafft es auf den vierten Platz.

Foto: Getty Images/iStockphoto/MarcBruxelle

Seit 2013 gibt der Spartacus Gay Travel Index Auskunft darüber, in welchen Ländern sich homosexuelle Reisende sicher und wohl fühlen können. 197 Länder werden nach 14 Kriterien (darunter Ehe für alle, Antidiskriminierungsgesetze, Reisebeschränkungen, religiöser Einfluss, Verfolgung, Mordrate, Gefängnis, Todesstrafe) analysiert und mit Plus- oder Minuspunkte bewertet.

Am untersten Ende des Rankings stehen demnach die Vereinigten Arabischen Emirate und der Jemen (Rang 193), der Iran und Saudi-Arabien (Rang 194), Somalia (Rang 196) sowie als Schlusslicht die russische Teilrepublik Tschetschenien (Rang 197). Dort werden Homosexuelle massiv verfolgt und mit dem Tod bedroht. Daran hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert.

Österreich steigt auf

Dennoch gibt es – zumindest aus österreichischer Sicht – Positives zu berichten. Gehört Österreich doch zu den Aufsteigern im Ranking und schafft es auf den vierten Platz. Im Vorjahr war es noch der 15. Rang. Grund für die Verbesserung ist die die Einführung der Ehe für alle. Selbiges gilt übrigens auch für Malta, das ebenfalls auf den vierten Platz kommt.

Zu den Aufsteigern des Jahres zählt unter anderem Indien, das sich Dank der Entkriminalisierung von Homosexualität und einem verbesserten gesellschaftlichen Klima von Platz 104 auf Platz 57 aufsteigt. Auch in Trinidad und Tobago sowie Angola wurde 2018 die Strafbarkeit homosexueller Handlungen aufgehoben.

Deutschland stürzt ab

Verschlechtert hat sich dagegen die Situation für LGBT-Reisende in Brasilien, Deutschland und den USA. Sowohl in Brasilien als auch den USA liegt die Ursache bei den rechtskonservativen Regierungen und deren Initiativen zur Rücknahme bereits errungener LGBT-Rechte sowie einem damit einhergehendem Anstieg homo- und transphober Gewalt.

Auch in Deutschland ist eine Gewaltzunahme gegen LGBT zu verzeichnen, das Fehlen einer modernen Gesetzgebung gegenüber Trans- und Intersexuellen sowie ein fehlender Aktionsplan wegen homophoner Gewalt lassen Deutschland von Platz 3 auf Platz 23 abstürzen.

Kanada unangefochten an der Spitze

Unter besonderen Beobachtung stehen Länder wie Thailand, Taiwan, Japan und die Schweiz. Hier wird 2019 mit einer Verbesserung der Situation durch die Diskussionen um die Einführung der Ehe für alle gerechnet. Thailand konnte sich bereits durch eine Kampagne gegen Homophobie sowie die Einführung einer zivilen Partnerschaft um 20 Plätze auf Rang 47 verbessern, die bereits angekündigte Einführung einer Ehe für alle könnte Thailand zum LGBT-freundlichsten Reiseland Asiens befördern.

In Lateinamerika sorgte eine Entscheidung der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (CIDH) für Aufsehen, die von praktisch allen Lateinamerikanischen Staaten verlangt, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen. Bisher gilt die Ehe für alle dort nur in Argentinien, Kolumbien, Brasilien, Uruguay und einzelnen Bundesstaaten in Mexiko. Spitzenreiter ist wie im Vorjahr Kanada, das sich die Goldmedaille mit Portugal und Schweden teilt. (red, 3.2.2019)

Weiterlesen

Palm Springs: Durch die schwulste Stadt Kaliforniens