Die Patientinnen und Patienten verlassen in Österreich das Spitalsbett immer früher. Die Aufenthaltsdauer sinkt.

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Wien – In Österreichs Spitälern ist der Trend zu kürzeren und mehr tagesklinischen Aufenthalten weiter aktuell. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Spitalsaufenthaltsstatistik 2017 der Statistik Austria hervor. Demnach waren in diesem Jahr fast ein Viertel (24 Prozent bzw. 639.253 Fälle) aller stationären Aufenthalte sogenannte Nulltagesaufenthalte mit Aufnahme und Entlassung am selben Tag.

Insgesamt wurden 2017 exakt 2,668.607 stationäre Aufenthalte in den österreichischen Akutkrankenanstalten sowie 163.788 Aufenthalte in der Langzeitversorgung, Rehabilitation und Prävention dokumentiert. Dabei wurden 4,785.218 medizinische Leistungen erbracht, das waren um 1,0 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Knapp drei Viertel (73,5 Prozent) davon entfielen auf nichtoperative Leistungen und gut ein Viertel (26,5 Prozent bzw. 1,266.215 Fälle) auf operative Eingriffe. Die durchschnittliche Dauer der stationären Aufenthalte lag 2017 bei 6,4 Tagen.

Der langjährige Vergleich zeigt, dass die Zahl der Spitalsentlassungen in den ersten zwanzig Jahren nach Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1989 um rund 60 Prozent anstieg, unter Herausrechnung des Bevölkerungswachstums um rund 47 Prozent. Seit dem Jahr 2008 stagniert die Zahl der stationären Aufenthalte; 2017 gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 1,4 Prozent.

Mehr kürzere Spitalsaufenthalte

Dabei verkürzte sich die durchschnittliche Dauer der stationären Aufenthalte kontinuierlich von 11,0 Tagen im Jahr 1989 auf 6,4 Tage im Jahr 2017. Das lag vor allem an einer Zunahme kürzerer Aufenthalte: Hatte die Hälfte der vollstationär aufgenommenen Personen 1989 noch höchstens 6,9 Tage im Spital verbracht, waren es im Jahr 2017 nur noch 3,5 Tage.

Das hängt vor allem damit zusammen, dass sich in den Akutkrankenanstalten Leistungen aus dem stationären in den tagesklinischen Bereich verlagerten. So ist die Zahl der Nulltagesaufenthalte seit Mitte der 1990er-Jahre bis zum Jahr 2016 auf das Fünffache angestiegen (von 127.678 auf 652.186 Aufenthalte). Mit der Einführung eines neuen Abrechnungsmodells im Jahr 2017 werden bisher als tagesklinisch codierte Leistungen nun als spitalsambulant erfasst, was erstmals zu einem Rückgang der Nulltagesaufenthalte (-2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) geführt hat.

Die häufigste Ursache für vollstationäre Aufenthalte in Akutkrankenanstalten waren Erkrankungen des Kreislaufsystems. Bei den Null-Tagesaufenthalten in Akutkrankenanstalten hatten mehr als die Hälfte aller Patienten eine Augenerkrankung oder eine Krebserkrankung als Entlassungsdiagnose. Die Zahl der chirurgischen Eingriffe während eines Nulltagesaufenthaltes hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht (von 93.581 im Jahr 2007 auf 264.200 im Jahr 2017). Insgesamt wurden 2017 1.266.215 Operationen durchgeführt. (APA, 28.2.2019)