Als Samsung vor zehn Jahren den Smartphone-Markt betrat, war längst nicht klar, ob dieser Schritt aufgeht. Doch das südkoreanische Unternehmen legte eine beeindruckende Erfolgsgeschichte hin: Innerhalb weniger Jahre stieg man zum Marktführer auf und konnte dabei selbst Apple den Rang ablaufen. Nun ist diese Position aber wieder in Gefahr. Doch es ist nicht der langjährige Konkurrent aus dem kalifornischen Cupertino, der Samsung derzeit Kopfzerbrechen bereitet, sondern chinesische Hersteller – und hier vor allem Huawei. So einfach will sich Samsung allerdings nicht geschlagen geben und hat vor kurzem das Galaxy S10 vorgestellt. Das neue Flaggschiff soll frischen Wind in die Smartphone-Absätze des Unternehmens bringen.

Auswahl

Dabei bietet Samsung seinen Kunden einen Variantenreichtum wie nie zuvor: Neben den direkten Nachfolgern für die Vorjahresmodelle – das wären S10 und S10+ – gibt es auch noch ein etwas günstigeres S10e. Und in ein paar Monaten soll dann auch noch ein weiteres Modell folgen, das sich vor allem durch seinen Support für 5G-Netze auszeichnet. DER STANDARD hat bereits kurz nach der offiziellen Vorstellung ein Testgerät erhalten, konkret handelt es sich dabei um das S10+. Die überwiegende Mehrheit der im folgenden Test genannten Details gilt aber auch für das kleinere S10 – und ein Großteil sogar für das S10e.

Ersteindruck

Äußerlich präsentiert sich das S10+ wie eine logische Weiterentwicklung des S9+: Fast gleich groß (157,6 x 74,1mm), aber etwas dünner (7,8 mm) und leichter (175 Gramm) ist das neue Modell. Der grundlegenden Designlinie bleibt man dabei treu, was vor allem heißt, dass es wieder ein seitlich abgerundetes Display gibt – "Edge" nennt der Hersteller diesen Ansatz. Die Nutzung von Glas (Gorilla Glass 6) oder – bei den teureren Modellen des S10+ – Keramik für die Rückseite tut das Übrige, damit das S10 ziemlich rutschig ausfällt. Insofern ist das neue Samsung-Smartphone ein formidabler Kandidat für einen unabsichtlichen Falltest. Wer verhindern will, dass der Bildschirm allzu rasch beschädigt wird, sollte also die Anschaffung einer Schutzhülle in Erwägung ziehen. Von all den hübschen Äußerlichkeiten bleibt dann aber natürlich nicht mehr viel übrig.

Das Galaxy S10+ ist das größte – und teuerste – Gerät aus Samsungs neuer Smartphone-Generation.
Foto: Andreas Müller / STANDARD

Der grundlegende Aufbau des Geräts ist ebenfalls unverändert, es gibt also an der Unterseite neben dem USB-C-Anschluss auch noch einen zweiten Lautsprecher sowie einen Kopfhöreranschluss. Hier ist Samsung einmal mehr Respekt zu zollen, dass man im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern weiter eine Miniklinkenbuchse verbaut. Wer allerdings bei der Präsentation des Galaxy Fold aufgepasst hat, weiß, dass es wohl auch bei der S-Reihe nur eine Frage der Zeit ist, bis diese Komponente gestrichen wird. Bis dahin erfreuen wir uns aber an diesem Angebot.

Die Verarbeitung ist – wie von Samsung gewohnt – tadellos. Die Knöpfe bieten einen sehr guten Druckpunkt und liegen stabil im Gehäuse. Die Kamera steht zwar leicht heraus, die horizontale Anordnung des mittlerweile recht breit gewordenen Kamerablocks führt aber dazu, dass das S10+ trotzdem stabil auf dem Tisch liegt. In Summe ist das Design eine iterative Weiterentwicklung des S9. Kein großer Sprung – aber zumindest ein durchgängig positiver.

Bildschirm

Beim Einschalten des Geräts sticht dann sofort eine weitere Neuerung ins Auge: Das Display geht nun nämlich wesentlich weiter an den oberen und unteren Rand des Geräts als noch beim S9. Damit nimmt der Bildschirm jetzt mehr als 93 Prozent der Vorderseite ein. Möglich wird dies, indem es im rechten oberen Eck einen kleinen Ausschnitt für die Frontkameras gibt. Der Plural ist hier übrigens richtig, das S10+ hat nämlich zwei Kameras an der Vorderseite, während S10 und S10e mit einer auskommen.

Dieses "Punchhole" – oder von Samsung selbst: "Infinity-O" – genannte Design ist dezenter als so mancher "Notch" anderer Hersteller. Trotzdem dürften sich auch an dieser Form des Ausschnitts die Geister scheiden, zumal Samsung bei den Details etwas geschludert hat. Der Abstand nach oben und rechts ist unterschiedlich, vor allem aber ist der Ausschnitt nicht einmal innerhalb der Statuszeile von Android zentriert, was bei einigen Apps unvorteilhaft aussieht. Auch wäre eine Positionierung im linken statt im rechten Eck besser gewesen, da so die gewohnten Status-Icons weiter in die Mitte verschoben werden. Und wenn wir schon bei den Details sind: Der Rahmen ober- und unterhalb des Bildschirms ist ebenfalls nicht gleich groß. Das sind natürlich Kleinigkeiten, trotzdem wäre es erfreulich, wenn Samsung auf diese in der nächsten Generation etwas mehr Wert legt.

Rechts oben befindet sich der "Punchhole"-Ausschnitt. Beim S10+ ist er doppelt so groß wie bei den anderen Modellen, da hier zwei Frontkameras verbaut wurden.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Kernstärken von Samsung

Doch zurück zum eigentlichen Bildschirm: Durch den reduzierten Rand ist dieser nun 6,4 Zoll groß, beim direkten Vorgänger waren es noch 6,2 Zoll. Bei gleichbleibender Gehäusegröße macht sich der Unterschied vor allem im geänderten Seitenverhältnis von 19:9 bemerkbar. Das Display ist also länger, an der Breite ändert sich hingegen praktisch nichts. Die Auflösung des AMOLED-Panels liegt bei 3.040 x 1.440 Pixel, was wiederum eine exzellente Pixeldichte von 522 PPI ergibt. Ganz generell verhält es sich so, wie mit allen Samsung-Displays der vergangenen Jahre: Die Darstellungsqualität ist einmal mehr hervorragend. Gleichzeitig ist es aber natürlich auch so, dass die wirklich sichtbaren Unterschiede zum Vorgänger oder auch zur Konkurrenz von Jahr zu Jahr geringer werden.

Im Vergleich zum – in dieser Hinsicht ohnehin schon exzellenten – S9 gibt eine noch mal gesteigerte maximale Helligkeit. Jene mehr als 1.200 Nits, die Samsung hier verspricht, gibt es zwar wie gewohnt nur bei automatischer Helligkeitsregelung und sehr hoher Umgebungshelligkeit – und auch hier nur, wenn lediglich ein kleiner Teil der Darstellung weiß ist. Trotzdem ein wahrlich beeindruckender Wert, der gut zum aktuell besten Display aller Smartphones passt. Desweiteren wurde die Emission von Blaulicht beim neuen Display reduziert – und zwar ohne die Farbdarstellung zu verändern, wie es klassische Blaulichtfilter tun. Was ebenfalls auffällt: Von Haus aus sind die Farben beim S10+ nun deutlich weniger knallig als in früheren Jahren. Eine "lebendigere" Darstellung steht optional aber weiter zur Verfügung. Und dann liefert Samsung auch noch das erste Smartphone-Display mit HDR10+ und "Dynamic Tone Mapping", was eine größere Farbskala ermöglicht.

Fingerabdruck

Eine der großen Neuerungen der S10-Reihe befindet sich unter dem Display, hat Samsung doch jetzt den Fingerabdrucksensor an diese Stelle verfrachtet, im Vorjahr war er noch an der Rückseite des Geräts zu finden. Zuerst zu den positiven Dingen: Samsung verwendet hierfür eine Ultraschallsensor, was erheblich sicherer ist als jene optischen Sensoren, die andere Hersteller für die Fingerabdruckerkennung am Display einsetzen. Zudem ist die Samsung-Lösung (etwas) schneller und funktioniert auch mit nassen Fingern. Und doch kommen in der täglichen Nutzung schnell Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Neuerung auf. Im Gegensatz zu einem klassischen, rückseitigen Sensor hat die In-Display-Erkennung nämlich erhebliche Nachteile, aber kaum relevante Vorteile – wenn wir jetzt einmal von subjektiven Vorlieben für die Positionierung einer solchen Komponente absehen.

Ist der Bildschirm an, wird der Bereich für den Fingerabdruck markiert. Größer ist er auch tatsächlich nicht.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Das größte Problem: Der Bereich, in dem der Sensor betätigt werden kann, ist ziemlich klein. So tippt man im Alltag schon öfter mal daneben oder muss zumindest kurz warten, bis die entsprechende Markierung angezeigt wird. Vor allem aber muss man eben oft hinsehen, um die richtige Stelle zu finden, während rückseitige – oder auch seitliche – Sensoren dank deren physischer Abgrenzung auch "blind" leicht aufzuspüren sind. Ein weiteres Detail: Wer eine Displayschutzfolie für das S10 kaufen will, sollte sich vorher schlau machen. Denn viele Modelle aus gehärtetem Glas funktionieren nicht mit dem neuen Fingerprintsensor zusammen. Zumindest liefert Samsung schon von Haus aus eine Schutzfolie aus Kunststoff mit – die aber natürlich leicht zerkratzt.

Insofern mag diese Technologie die Zukunft darstellen, im aktuellen Zustand ist sie aber in Wirklichkeit ein Rückschritt. Wenn es einmal möglich wird, einen großen Bereich des Smartphone-Displays für den Fingerprint zu verwenden und auch die Zuverlässigkeit der Erkennung noch gesteigert wird, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus. Aber derzeit wirkt das nach einer Änderung, die vor allem vom Wunsch getragen ist, im Wettlauf der Hersteller innovativ zu wirken. Das gilt aber natürlich nicht nur für Samsung, die In-Display-Sensoren anderer Hersteller sind zusätzlich ja auch noch unsicherer und langsamer.

Biometrische Abgänge

Gestrichen wurde hingegen eine andere biometrische Autorisierungsmethode: der Iris-Scan, den Samsung noch vor nicht allzu langer Zeit als die Zukunftslösung schlechthin verkauft hat. Im Jahr 2019 gesteht man nun ein, dass dieses Feature kaum genutzt wurde. Das ist allerdings nicht weiter überraschend, war der Iris-Scan doch unzuverlässiger und langsamer als jeder Fingerprintsensor. Insofern ist die Entscheidung durchaus nachvollziehbar. Samsungs Motivation für diesen Schritt dürfte aber wohl eine andere sein. Immerhin handelt es sich beim Iris-Scanner um einen weiteren Sensor, den man an der Vorderseite unterbringen musste – und der somit dem Ziel eines komplett rahmenlosen Displays im Weg steht.

Kamera

Samsung liefert seit Jahren konsistent zwar sehr gute, aber eigentlich auch nie die besten Kameras im Smartphone-Feld. Das will man mit dem S10 ändern und setzt hier an der Rückseite auf eine Anordnung, die manche an die Konkurrenz von Huawei erinnern dürfte. Neben der Hauptkamera (12 Megapixel, f/1.5 bzw f/2.4 – also wie beim S9 mit variabler Blende) werden auch eine 16-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera (f/2.2, 123 Grad Sichtfeld) sowie eine Telefoto-Kamera (12 Megapixel, f/1.5) angeboten.

Selbe Szene, drei verschiedene Kameras: Zunächst die Default-Kamera des S10+.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD
Dann die Telefotokamera.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD
Und schlussendlich die Weitwinkelaufnahme.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Und dieses Dreigespann weiß zunächst einmal zu gefallen: Vor allem die Ultraweitwinkelkamera verpasst dem S10+ zusätzliche Flexibilität, selbst wenn bei den damit erstellten Aufnahmen eine starke Verzerrung wahrnehmbar ist. Das Zusammenspiel der drei Sensoren ist ebenfalls gelungen, der Wechsel beim Zoomen ist praktisch nahtlos. Und zumindest zwischen Telefoto und normaler Kamera zeigen die Aufnahmen auch eine sehr ähnliche Farbtemperatur – was bei vielen Konkurrenten nicht der Fall ist. Der Sensor für die Ultraweitwinkelkamera liefert hingegen deutlich intensivere Farben.

Samsung steht sich selbst im Weg

Gute Voraussetzungen dafür also, dass sich das S10 endlich an die Spitze der Smartphone-Kameras setzen könnte. Doch dies verhindert ein Umstand: Samsung bekommt einfach die seit Jahren bekannten, grundlegenden Probleme mit der Bildqualität nicht in den Griff. Dies zeigt sich vor allem daran, dass die Bildverarbeitung viel zu aggressiv agiert. So bleiben etwa bei Aufnahmen mit dem Pixel 3 von Google zum Teil erheblich mehr Details übrig. Die Samsung-Software reagiert hingegen auf jeden Anflug von Rauschen geradezu allergisch und geht einfach mit dem groben Pinsel darüber. Dabei werden viele feine Details vernichtet, was wiederum zu einem oftmals künstlich wirkenden Look führt. Auch die Neigung zum Gelbstich hat Samsung seiner Software noch nicht gänzlich ausgetrieben.

Gerade bei Abendaufnahmen zeigen sich die Processing-Probleme von Samsung gut. Zum Vergleich dieselbe Aufnahme mit dem Galaxy S10+ ...
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD
... und dem Pixel 3 XL. Für einen Vergleich im Detail am besten die Bilder herunterladen und an einzelne Stellen wie die untere Hälfte des Turms auf der linken Seite heranzoomen.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Ähnlich ist der Eindruck bei schwachen Lichtverhältnissen: Abendliche Aufnahmen mit viel Umgebungslicht gelingen prinzipiell sehr gut – wenn sie auch oft eine Spur zu hell werden. Zudem zeigen sich die erwähnten Processing-Probleme in solch einem Setting sogar noch stärker, da in dunklen Bereichen die Details oft komplett verwischt werden. Zudem bietet Samsung nichts Vergleichbares für die speziellen Nachtmodi von Huawei oder vor allem Google, die auch noch bei extrem dunklen Verhältnissen brauchbare Bilder liefern.

Gleiches Motiv bei sehr wenig Licht. Links im Bild das S10+ mit Szenenoptimierung für Nachtaufnahmen, rechts die "Nachtsicht" des Pixel 3. Für beide Fotos wurde das Smartphone am Boden aufgestellt, damit die längere Belichtung stabil vorgenommen werden kann. Die leicht andere Perspektive ergibt sich durch die unterschiedliche Positionierung der Kamera am Smartphone. Beim S10+ wurde mehrfach erfolglos versucht, den Fokus über manuelles Anwählen des Vordergrundobjekts zu korrigieren.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Videos

Uneingeschränktes Lob gibt es hingegen für die Videofähigkeiten: Das Galaxy S10 liefert für ein Smartphone wirklich tolle Aufnahmen. Dabei sticht die sehr gute, hybride Videostabilisierung heraus, die wirklich beeindruckende Ergebnisse liefert. Ansonsten gefällt auch der für Videos wichtige, sehr flotte Autofokus und Weißabgleich auf. Die maximale Auflösung der Videos beträgt 3.840 x 2.160 Pixel bei 60 Bildern pro Sekunde.

Ein Testvideo ohne irgendeinen künstlerischen Anspruch. Es geht nur darum, die hervorragende Videostabilisierung des S10+ zu zeigen.
Andreas Proschofsky

Selfies

Ähnlich erfreulich verläuft der Test mit der Frontkamera: Die von der 10-Megapixel-Kamera (f/1.9) gelieferte Bildqualität kann sich sehen lassen, zudem gibt es jetzt 4K-Support für die Frontkamera. Zweifelhaft erscheint allerdings die Entscheidung, beim S10+ eine zweite Kamera auf die Vorderseite zu packen, dient diese doch lediglich als Tiefensensor, um so Unschärfe oder auch andere Effekte für Porträts zu erzeugen. Das funktioniert zwar wirklich sehr gut, aber jetzt auch nicht so viel besser als bei anderen Smartphones, die das Gleiche mit einer Kamera und KI erledigen. Die Möglichkeit, über die zweite Frontkamera Weitwinkelaufnahmen für Gruppenbilder zu machen, wie es etwa beim Google Pixel 3 der Fall ist, gibt es hingegen nicht.

Der Porträtmodus klappt auch mit Katzen sehr gut.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD
Flott ist die Kamera des S10+ aber auf jeden Fall, und auch sonst lassen sich oft sehr gute Bilder damit schießen.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Die Kamera-App von Samsung ist übersichtlich und erfreut über einen Pro-Modus, der viele manuelle Einstellungen erlaubt. Über sinnlose Effekte und andere Gimmicks, auf die Samsung wieder nicht ganz verzichten kann, soll angesichts dessen freundlich hinweggesehen werden. Influencer dürften sich aber zumindest über einen eigenen Instagram-Modus freuen, der das Teilen von Aufnahmen mit Facebooks Fotonetzwerk erleichtert. Und dann gibt es da noch die mithilfe von KI angebotene Szenenoptimierung, die verspricht, je nach Fotomotiv die Einstellungen zu optimieren. Sonderlich aufregende Ergebnisse liefert diese aber nicht.

Klarstellung

Um hier nicht falsch verstanden zu werden: Die Kamera des S10+ ist in Summe wirklich sehr gut. Im Endeffekt ist die Frage der Bewertung auch eine dessen, worauf man selbst Wert legt: Wer etwa oft Videos macht, findet hier ein absolute Topwahl, selbes gilt für all jene, die eine Ultraweitwinkel-Option haben wollen. Der Telefoto ist ebenfalls ein nettes Extra, gleichzeitig liefern andere Hersteller aber zum Teil noch bessere Zoomfunktionen. Wem diese Dinge weniger wichtig sind, der findet anderswo Smartphone-Kameras mit besseren Kernqualitäten.

Bei starken Helligkeitsunterschieden neigt die Kamera des S10 dazu, die hellen Passagen zu überstrahlen. Der Himmel war hier eigentlich zu Teilen blau. Bei den Bäumen im Hintergrund zeigt sich auch wieder die aggressive Nachbearbeitung von Samsung.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD
Auch mit der Telefotokamera lassen sich durchaus ansprechende Aufnahmen machen.
Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Performance

Kommen wir zu einem anderen Bereich: der Performance. Und hier gibt es für potenzielle Käufer eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Das S10 schlägt sich in Benchmarks erheblich besser als sein Vorgänger. So kommt es etwa bei Geekbench auf einen Wert von 4.536 im Single-Core-Benchmark – das ist fast eine Verdopplung zum Vorjahr. Zwar ist der A12 der aktuellen iPhones mit 4.797 Punkten immer noch eine Spur flotter, der Abstand ist aber so knapp, wie schon seit Jahren nicht mehr.

Möglich wird dies durch einen neuen Prozessoraufbau, die insgesamt acht Kerne lassen sich nämlich erstmals in drei Gruppen einteilen. Neben vier für stromsparende Aufgaben gedachten Cortex A55 (maximal 1,95 GHz) gibt es auch zwei Cortex A75, die mit 2,31 GHz getaktet sind. So weit der bekannte Big-Little-Aufbau vieler ARM-Prozessoren. In diesem Fall kommen aber noch zwei weitere Cortex A75 hinzu, die mit bis zu 2,73 GHz betrieben werden und die für den Performance-Sprung im Single-Core-Test verantwortlich zeichnen. Aber auch das Multi-Core-Ergebnis kann sich mit 10.367 Punkten sehen lassen. Ebenfalls sehr gut sieht es für das S10+ im 3D-Benchmark Slingshot Extreme aus, bei dem man auf 4.440 Punkte kommt.

Etwas komplizierter wird es dann bei einem Testlauf mit dem auf reale Arbeitsaufgaben ausgelegten PCMark Work 2.0. Hier wirkt nämlich auch die Effizienz der Software hinein, was dazu führt, dass das Testgerät mit 7.913 Punkten schlechter abschneidet als das Pixel 3 (8.964), das noch einen Prozessor aus dem Vorjahr beinhaltet. Trotzdem ist das ein deutlicher Leistungssprung im Vergleich zu früheren Modellen, das Note 9 erzielte in diesem Test gerade einmal 5.263 Punkte.

USA vs. Rest der Welt

Hier versteckt sich dann auch die zuvor erwähnte schlechte Nachricht: Wie ein Vergleich von Anandtech belegt, ist Samsungs eigener Exynos 9820 nämlich langsamer als Qualcomms Snapdragon 855, der aber nur bei der US-Variante des S10 zum Einsatz kommt. Der Unterschied ist zwar nicht mehr ganz so drastisch, wie er noch im Vorjahr war, aber er ist durchaus merklich. Zumindest kann man sich damit trösten, dass die Benchmarks einen deutlichen Leistungssprung zum S9 mit Exynos 9810 zeigen.

Ob Galaxy 10+, S10 oder S10e: Alle sind sie in Europa mit dem Exynos 9820 von Samsung als Prozessor ausgestattet.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Unabhängig von allen Benchmarks zählt in der Realität aber vor allem der subjektive Eindruck. Und dieser ist äußerst positiv, das S10 ist in der Alltagsnutzung durchgängig flink. Wirklich merkbare Leistungssprünge von einer Hardware-Generation zur nächsten sind aber auch nicht mehr festzustellen. Und ein weiterer Kritikpunkt: Wie schon die Vorgängermodelle wird auch das S10 bei Belastung schnell merklich wärmer. Im Test fiel dies sogar beim Einspielen eines Systemupdates auf.

Erfreulich ist zudem, dass die neueste Prozessorgeneration von Samsung nun eine eigene Beschleunigungseinheit für KI-Aufgaben zur Seite gestellt hat – wie es bei vielen anderen Herstellern schon eine Zeit lang der Fall ist. Leider nutzt Samsung diese Möglichkeiten bisher aber nur wenig.

Speicher

Ein für die wahrgenommene Performance relevanter Faktor ist auch der Arbeitsspeicher des Geräts. Je mehr ein Smartphone davon hat, desto mehr Apps kann es auch gleichzeitig im RAM behalten, was verhindert, dass es beim Aufruf komplett neu geladen werden muss. In dieser Hinsicht sind sowohl S10 als auch S10+ äußerst großzügig ausgestattet: Es gibt von Haus aus 8 GB RAM, die teuerste Ausführung des S10+ bietet gar 12 GB, was angesichts aktueller Smartphone-Realitäten reichlich exzessiv wirkt. Aber dieses Modell protzt ja auch mit einem stolzen TB internem Speicherplatz.

Ansonsten liegt der lokale Speicherplatz von S10 und S10+ bei wahlweise 128 oder 512 GB, das 1-TB-Modell gibt es hingegen nur vom S10+. Wem das noch nicht reicht, der kann diesen internen Speicher auch noch mittels Micro-SD-Karte erweitern, womit derzeit weitere 512 GB zur Verfügung stehen. Platzprobleme sollten hier also selbst bei regelmäßigem Erstellen von 4K-Videos nicht so schnell entstehen.

Kopfhöreranschluss, USB-C-Port und zweiter Lautsprecher beim S10+.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Akkulaufzeit

Einer der Bereiche, in denen das S10+ einen deutlichen Fortschritt zum Vorgänger mit sich bringt, ist der Akku. Mit 4.100 mAh fällt dieser erheblich größer aus als beim S9+ (3.500 mAh). Das war auch dringend nötig, war das S9 doch gerade in der Exynos-Variante alles andere als ein Laufzeitwunder. Im Test hielt der Akku des S10 jedenfalls beachtlich lange durch, bei leichter bis mittlerer Nutzung kann mal durchaus durch zwei Tage kommen. Dazu passt auch der Akkutest von PCMark, in dem das S10 auf einen hervorragenden Wert von 13:28 Stunden kommt. Wie immer sei aber angemerkt, dass die Akkulaufzeit von so vielen subjektiven Faktoren – von Bildschirmhelligkeit bis zu Netzwerkqualität – abhängt, dass sich solche Testwerte nicht verallgemeinern lassen.

Einen kleinen Minuspunkt gibt es dann aber doch noch: Das S10 verbraucht im Standby etwas mehr Strom als manch anderes aktuelles Gerät. Und noch ein kleiner Wermutstropfen: Erste Tests legen nahe, dass die US-Version des S10 dank des effizienteren Prozessors der europäischen auch in Hinblick auf die Akkulaufzeit überlegen ist. Ebenso wichtig wie das Durchhaltevermögen des Akkus ist, wie schnell dieser geladen werden kann: Für eine volle Ladung brauchte das S10+ 1:42 Stunden, was angesichts der Ladekapazität in etwa so zu erwarten war. Drahtloses Aufladen gibt es auch wieder, das aber wie gewohnt ein Stück langsamer als der Ladevorgang via Kabel vonstatten geht.

Umkehr

Eine sehr nette Neuerung ist dafür das "Reverse Wireless Charging": Damit kann das S10 als Akku für andere Geräte genutzt werden, seine Ladung also drahtlos teilen. Samsung bewirbt das nicht zuletzt mit seinen drahtlosen In-Ear-Kopfhörern "Galaxy Buds", im Test klappte es aber auch problemlos mit anderen Smartphones. Die Ladegeschwindigkeit ist dabei allerdings relativ gering, wodurch das Feature eher für Geräte mit kleineren Akkus geeignet ist. Ein nettes Extra – aber auch kein Alleinstellungsmerkmal: Eine vergleichbare Funktion bietet schon Huaweis Mate 20 Pro.

Dank "Reverse Wireless Charging" kann das Galaxy S10 auch andere Geräte laden – wie im Bild die Galaxy Buds.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Sound

Bei der Lautsprecherausstattung hat sich wenig geändert: Neben dem Telefonielautsprecher gibt es noch einen zweiten, der neben dem USB-C-Anschluss zu finden ist. Daraus ergibt sich also Stereo-Sound, der qualitativ aber nur im gehobenen Mittelfeld aktueller Smartphones anzusiedeln ist, da er sehr flach wirkt. Zumindest ist die Tonausgabe aber relativ lautstark. Wasserdicht nach IP68 ist das S10 übrigens auch.

Netzwerk

Topaktuelle Hardware liefert Samsung üblicherweise in Netzwerkfragen, und da macht auch das S10+ keine Ausnahme: So unterstützt dieses bereits WiFi 6 (802.11ax). Der neue Standard konzentriert sich weniger auf die Erhöhung der maximalen Geschwindigkeit einzelner Datenströme als auf die Optimierung mehrerer gleichzeitiger Übertragungen sowie den raschen Wechsel zwischen unterschiedlichen Netzen.

Auch der LTE-Support wurde einmal mehr ausgebaut, bis zu 2 GBit/s sollen nun möglich sein. In beiden Fällen gilt aber, dass dies für den allergrößten Teil der Kunden vorerst eine rein theoretische Verbesserung darstellt. Weder gibt es derzeit ein breites Angebot an WiFi-6-Routern noch an Netzbetreibern, die entsprechende LTE-Geschwindigkeiten liefern. Wem das an theoretischen Geschwindigkeiten noch nicht reicht, der kann noch bis Frühsommer warten, wo dann auch die 5G-Variante des S10 erhältlich sein soll. Umso mehr überrascht, dass Samsung im S10 keine eSIM anbietet, wie es in aktuellen Geräten von Apple und Google der Fall ist. Dafür gibt es im Gegenzug aber klassische Dual-SIM-Unterstützung wovon derzeit wohl ohnehin mehr Kunden profitieren.

Am oberen Displayrand ist auch der Telefonielautsprecher gut zu erkennen.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Kryptowallet

Doch Samsung hat auch einen interessanten Neuzugang zu bieten: So hat das S10 eine Wallet für Kryptowährungen integriert, über die entsprechende Coins auf dem Smartphone sicher gespeichert werden können – und zwar komplett offline wie Samsung versichert. Konkret werden dabei derzeit Ethereum, Bitcoin, Cosmo Coin und Enjin Coin unterstützt. Zudem bietet das S10 Support für dezentralisierte Apps (DApps), was derzeit konkret für eine DApp namens Cosmee benutzt wird. Dabei handelt es sich laut Samsung um eine südkoreanische Beauty-App, die die Blockchain für ein Bewertungssystem nutzt. Der Hersteller hofft natürlich auf weitere Dapps in der Zukunft. Und auch kontaktloses Bezahlen mit Kryptowährungen soll unterstützt werden.

Software

Die Software von Samsung war in der Vergangenheit ein zuverlässiger Quell für Kritik an den Geräten des Herstellers. Doch das Unternehmen hat über die Jahre zahlreiche Verbesserungen vorgenommen, und mit dem aktuellen One UI (auf Basis von Android 9 "Pie") macht man in dieser Hinsicht noch einmal einen deutlichen Sprung vorwärts. Über so manches Detail kann man sicher weiter diskutieren, aber ganz generell erfreut, dass Samsung sein System nach und nach ausmistet. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Zahl der fix vorinstallierten Apps so klein wie noch nie ist. So landen zwar von Haus wieder sehr viele Apps beim Setup auf dem Gerät, ein großer Teil davon kann aber restlos entfernt werden – darunter auch die meisten Samsung- und Google-Apps. Damit bleiben etwa von Google neben dem Play Store nur mehr Chrome, Gmail, Google Maps und Youtube als fix verankerte Apps übrig.

Aufräumen

Umso ärgerlicher ist, was dann trotzdem noch fix eingerichtet wird: Dazu gehören Microsoft-Apps wie Office Mobile, OneDrive aber auch das Karrierenetzwerk Linkedin. Der Grund dafür ist ein simpler: Samsung hat einen entsprechenden Deal mit Microsoft, man verdient also an der nicht entfernbaren Platzierung. Die wohl umstrittenste Vorinstallation ist und bleibt aber Facebook. Zumal dies im konkreten Fall auch nicht einfach mit der Deaktivierung der betreffenden App erledigt ist: Insgesamt vier Apps müssen manuell abgeschaltet werden, um den diversen Facebook-Services zu entkommen. Gerade angesichts der Privacy-Diskussionen des vergangenen Jahres ist das eine seltsame Wahl, zumal diese Apps für den Betrieb des Smartphones – oder die Erfüllung der Lizenzbedingungen von Android wie es bei Google der Fall ist – nicht notwendig sind.

Die Softwareausstattung auf dem S10 ist vergleichsweise zu früheren Modellen relativ aufgeräumt. Vor allem aber lässt sich vieles davon restlos entfernen.
Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Lizenzfragen

Wenn wir schon beim Thema sind, sei ein kurzer Exkurs erlaubt: Im Gefolge des Urteils der EU-Wettbewerbshüter, hat Google ein neues, optionales Lizenzmodell für Android vorgestellt. Dieses würde es den Herstellern ermöglichen, auf die Vorinstallation von Chrome und der Google-Suche zu verzichten, wenn sie im Gegenzug bis zu 40 Dollar pro Gerät für die Nutzung des Play Stores zahlen. Davon macht Samsung allerdings keinen Gebrauch, zumindest vorerst greift man lieber weiter zu den Google-Diensten, und erspart sich so die Lizenzkosten – nur halt jetzt "freiwillig".

Zweifelhafte Extras

Während in Fragen vorinstallierten Apps also zumindest eine graduelle Besserung zu sehen ist, liefert Samsung leider weiter auch zweifelhafte Tools wie einen Anti-Virenschutz von McAfee mit – wobei dieser zumindest nicht von Haus aus aktiviert ist. Das kann über eine andere Komponente leider nicht gesagt werden: Den digitalen Assistenten Bixby, der zwar von Jahr zu Jahr weiter von Alexa und Google Assistant abgehängt wird, an dem Samsung aber weiter festhält. Das wäre auch alles nur halb so schlimm, wenn Samsung diesem nicht weiter einen fixen Hardware-Knopf spendieren würde, an dem man vor allem unabsichtlich ankommt.

Homescreen und App Launcher beim Galaxy S10. Detail am Rande: Samsung betreibt seine Smartphones von Haus aus nicht mit der vollen Bildschirmauflösung. Wer sehen will, ob er einen Unterschied feststellen kann, kann diese aber über die Display-Einstellungen ändern.
Screenshots: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Zumindest in dieser Hinsicht bietet das S10 aber einen echten Fortschritt: Der betreffende Button lässt sich nun – wenn auch mit gewissen Einschränkungen – umprogrammieren, und so für andere Aufgaben nutzen. Ein entsprechendes Update wird zudem auch an ältere High-End-Smartphones von Samsung geliefert werden. Soweit das Erfreuliche. Dass das erst möglich ist, nachdem man sich mit einem Samsung-Account eingeloggt hat, passt dann wieder in die seltsame Strategie des Unternehmens. Ebenso wie, dass es eine entscheidende Ausnahme für die freie Belegbarkeit gibt: Der Google Assistant kann nämlich nicht auf diesem Weg aufgerufen werden.

Wellbeing

Erfreulicher ist da schon, dass das S10 das erste Nicht-Google oder Android-One-Gerät ist, das die neuen "Digital Wellbeing"-Tools integriert. Dort wird im Detail aufgeschlüsselt, wie viel man das Smartphone für welche Aktivitäten genutzt hat, auch ein automatischer Wechsel auf eine Graustufendarstellung ab einer gewissen Uhrzeit wird geboten. Warum dieses Feature exklusiv für das S10 geboten wird, und Samsung es nicht auch via Update an ältere Smartphones liefert, bleibt allerdings rätselhaft.

Updates

Angesichts immer länger werdender Behaltezyklen ist die Update-Frage eine, die für den Kauf eines Smartphones immer wichtiger wird. Samsung verspricht hier zwei große Android-Versionssprünge, was bedeutet, dass das S10 noch Android R erhalten wird. Das ist nett, aber zum Vergleich: Das bereits vor einem halben Jahr vorgestellte Pixel 3 bekommt mindestens noch Android S. Dazu kommt, dass sich Samsung üblicherweise bei der Auslieferung von großen Updates gehörige Zeit lässt. Wer langfristig große Versionssprünge haben will, und dies am besten noch schnell, ist also woanders besser aufgehoben.

Von links nach rechts: Die Schnelleinstellungen, die App-Liste mit gleich vier vorinstallierten Facebook-Diensten. Und schließlich die Display-Einstellungen, bei denen auf eine farbkräftigere Darstellung gewechselt werden kann. Ebenfalls zu sehen: Das systemweite dunkle Theme, das mit dem One UI einhergeht.
Screenshots: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Besser sieht es in Hinblick auf die Versorgung mit SIcherheitsaktualisierungen aus. Samsung liefert bei seinen Spitzengeräten regelmäßig entsprechende Updates, auch wenn man dem monatlichen Rhythmus von Google meist nur anfänglich folgt. Allerdings hat Samsung zuletzt aufhorchen lassen, da man einzelne Modelle sogar mehr als drei Jahre mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt hat. In der Android-Welt stellt dies derzeit eine erfreuliche Ausnahme dar.

Verfügbarkeit

Das Galaxy S10+ ist ab 8. März bei allen großen Mobilfunkern sowie im Fachhandel erhältlich. Der Preis schwankt je nach Modell zwischen 999 und 1.599 Euro – womit übrigens der Einstieg im Vergleich zum Vorjahr noch einmal 50 Euro teurer geworden ist. Die günstigste Variante wird in den Farben Grün, Weiß und Schwarz angeboten. Die beiden Modelle mit Keramikrückseite gibt es hingegen nur in Schwarz und Weiß. Vorbesteller erhalten kostenlos die drahtlosen In-Ear-Kopfhörer Galaxy Buds dazu, die sonst um 149 Euro verkauft werden.

Fazit

Tolle Hardware, immer weniger nervige Software: Eigentlich gibt es zum Galaxy S10+ viel Positives zu sagen. Und zwar zu Recht. Wer gerade auf der Suche nach einem aktuellen Top-Smartphone ist und nicht vor den Preisen zurückschreckt, findet hier eine exzellente Wahl. Gleichzeitig bietet Samsung mit dem S10 aber genau genommen auch nichts, mit dem man sich relevant von der Konkurrenz abhebt. Viele der Hardware-Neuerungen des S10 hat man schon zuvor bei chinesischen Anbietern gesehen. In Fragen Software ist das Gebotene zwar ausgereifter als bei so manchem Konkurrenten, ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal findet sich aber auch an dieser Stelle nicht. Und das ist gerade bei einem Gerät in dieser Preiskategorie ein echtes Problem. Immerhin drängen derzeit ziemlich offensiv andere Anbieter wie Huawei oder Xiaomi nach, die an den Marktanteilen von Samsung knabbern. Um diesen Ansturm abzuwehren, hätte es mehr gebraucht als ein gelungenes Update des Vorjahresmodells. (Text: Andreas Proschofsky, Video: Andreas Müller, 4.3.2019)