"Es geht nicht, dass du schweigst": Pröll kritisierte Kurz.

Foto: apa / HERBERT PFARRHOFER

Wien – Die einst gute Gesprächsbasis zwischen Erwin Pröll und Sebastian Kurz ist ramponiert. Der ehemalige niederösterreichische Landeshauptmann erzählt von "heftigen Verwerfungen" mit dem Bundeskanzler, wie die "Kleine Zeitung" berichtet. Pröll zählte einst zu Kurz' wichtigsten Unterstützern in der ÖVP.

Bei einer Matinee am Sonntag schilderte Pröll, wie er im Zuge der Liederbuchaffäre des Koalitionspartners FPÖ Kurz aufgefordert habe, Stellung zu beziehen – und dieser ihm daraufhin telefonisch mitgeteilt habe, er solle sich in Zukunft mit öffentlichen Äußerungen zurückhalten. Nach "einem halben Jahr Funktstille" habe es dann ein "klärendes Mittagessen" gegeben und sei die Gesprächsbasis wiederhergestellt worden.

Bei den Angriffen der FPÖ auf die Caritas Anfang des Jahres habe Pröll dann zu Kurz gesagt: "Es geht nicht, dass du schweigst. Das kann man nicht durch Schweigen wegbringen. Mit einer solchen Institution geht man nicht so um." Wenig später habe sich der Kanzler dann doch in die Debatte eingebracht. (red, 11.3.2019)