Ehefrau Marianne muss Hermann Schützenhöfer noch länger mit den restlichen Steirern teilen.

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Graz – Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer tritt bei der Landtagswahl im Frühjahr 2020 wieder als Spitzenkandidat der ÖVP an. Das gab Schützenhöfer am Freitag bekannt.

Der Landeshauptmann hatte in der Vergangenheit auf entsprechende Pressefragen stets betont, dass nichts gegen ein Antreten als ÖVP-Spitzenkandidat spreche, wenn "Gott will und die Gesundheit passt".

In der Partei hatte es aber auch Spekulationen über alternative Kandidaten gegeben. So wurden Soziallandesrat Christopher Drexler ebenso Ambitionen nachgesagt wie dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. ÖVP-intern dürfte es aber weder für den einen noch für den anderen eine klare Mehrheit gegeben haben.

ÖVP will diesmal Landeshauptmann aus eigener Kraft erreichen

Nun will es Schützenhöfer (geboren am 29. Februar 1952), dessen ÖVP im März 2020 auch eine Gemeinderatswahl (ohne Graz, Anm.) zu schlagen hat, selbst noch einmal wissen. Beim regulären Wahltermin im Mai 2020 wäre er bereits 68. Die Amtsperiode dauert in der Steiermark fünf Jahre.

Auf dem Landesparteitag im Herbst 2017 hatte er bereits eine Art Marschroute festgelegt: "Wir haben die Absicht, uns 2020 deutlich zu verbessern" und damit den Landeshauptmann aus eigener Kraft stellen, hatte er damals gesagt.

Keine vorgezogene Wahl

Schützenhöfer selbst hatte auf dem Parteitag ein Traumergebnis von 99,5 Prozent Zustimmung eingefahren. Er hatte zuletzt auch betont, dass es mit ihm keine eineinhalb Jahre Wahlkampf geben und die Landtagswahl auch nicht auf den Herbst 2019 vorverlegt werde.

Die SPÖ hatte sich bereits zuvor auf ihren Spitzenkandidaten festgelegt. Die Roten gehen demnach mit Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer in die Wahl. Die Freiheitlichen wollen Verteidigungsminister Mario Kunasek ins Rennen schicken. Bei der letzten Wahl 2015 lagen die drei Parteien Kopf an Kopf.

Koalitionspräferenzen wollte Schützenhöfer aber noch nicht erkennen lassen: "Es ist für mich eine Frage von Michael oder Mario, ich habe mit beiden eine gute Basis. Über alles andere rede ich nach der Wahl. Und weiter: "Wenn ich als Landeshauptmann antrete und nicht Erster werde, ist das ein Misserfolg."

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach in einer ersten Reaktion von einer guten Nachricht "für die Steiermark und die neue Volkspartei". Schützenhöfer habe den neuen Stil der Zusammenarbeit in der steirischen Landespolitik vorgelebt. (APA, red, 22.3.2019)