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Nach einigen Verlusten in China, Russland und Südostasien übernimmt Uber den Nahost-Rivalen Careem.

Foto: Reuters / Lucy Nicholson

San Francisco – Jetzt ist es fix. Der US-Fahrdienstvermittler Uber übernimmt seinen Nahostkonkurrenten Careem. 3,1 Milliarden Dollar (2,74 Mrd. Euro) will Uber dafür ausgeben. Careem mit Sitz im Emirat Dubai arbeitet nach eigenen Angaben mit einer Million Fahrern in 90 Städten zusammen. Rund 30 Millionen Menschen nutzen demnach den Fahrdienst.

Der Kaufpreis soll sich aus 1,4 Milliarden Dollar in bar sowie 1,7 Milliarden Dollar in Wandelanleihen zusammensetzen, heißt es. Die Papiere sollen in Uber-Aktien wandelbar sein zu einem Preis, der 55 Dollar je Uber-Aktie entspreche. Das liegt laut Uber rund 13 Prozent über dem Wert, den die Aktien bei der letzten Finanzierungsrunde vor gut einem Jahr hatten.

Für die beiden Unternehmen gehen mit dem Deal monatelange Verhandlungen zu Ende. Vor allem für Uber ist die Vereinbarung ein neuer Antrieb im Geschäftsmodell, zuletzt musste der Fahrdienstvermittler einige Deinvestitionen in Übersee hinnehmen. So musste Uber seine Geschäfte in China, Russland und Südostasien nach hohen Verlusten an lokale Konkurrenten abtreten.

Careem wird Uber-Tochter

Durch die Übernahme wird Careem zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Uber. Die Marke Careem und das dazugehörige App sollen vorerst erhalten werden. Die Careem-Mitbegründer Mudassir Sheikha, Magnus Olsson und Abdulla Elyas bleiben sollen vorerst im Unternehmen bleiben.

Die Transaktion soll im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein. Damit wird der Deal in der ersten Quartalsbilanz von Uber als börsennotiertes Unternehmen keine Rolle spielen. Uber will nächsten Monat seinen Börsengang einleiten. Die voraussichtliche Bewertung des US-Unternehmens liegt laut Marktteilnehmern bei mindestens 100 Milliarden US-Dollar.

Uber ist derzeit in mehr als 70 Ländern aktiv. Der Fahrdienstvermittler bekommt aber auch viel Gegenwind – etwa von Rivalen in Lateinamerika oder Indien. Auch in Europa läuft das Geschäft für das US-Unternehmen nicht rund. Die Vorschriften für Fahrdienstleister sind streng, lokale Anbieter gehen gegen Uber immer wieder auch vor Gericht. (Reuters, bpf 26.3.2019)