Es ist ziemlich leise geworden um die groß angekündigten Vorhaben der Wall Street mit der einst erblühenden Kryptowährung Bitcoin. Bezeichnend ist das lange Zaudern der US-Börsenaufsicht SEC, einen börsengehandelten Fonds (ETF) auf Bitcoin-Basis zu genehmigen. Wohl hat die Behörde angekündigt, das Thema 2019 zur Priorität zu machen – bisher scheiterten Anträge auf die Zulassung eines Bitcoin-ETF jedoch an Bedenken hinsichtlich der heftigen Kursschwankungen sowie der Möglichkeit von Manipulationen.

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Im Straßenbild sind Bitcoin-Automaten mancherorts bereits angekommen, an der Wall Street tut sich dir Kryptowährung aber noch schwer.
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Im Dezember 2017, als die Kryptowährung noch in der Nähe ihres bisherigen Rekordhochs von mehr als 19.000 Dollar gehandelt wurde, startete die US-Terminbörse CBOE als erster Handelsplatz mit Bitcoin-Kontrakten. Mitte März gab der Börsenbetreiber nun bekannt, künftig keine neuen Futures mehr anzubieten – womit das Abenteuer Bitcoin mit Auslaufen der Juni-Kontrakte beendet wird.

Handelsvolumen sinkt rapide

Der vom Mitbewerber CME Group angebotene Bitcoin-Future wird fortgeführt, ebenso der Handel auf der Plattform Ledger X – wenngleich auch diese schwindende Umsätze verzeichnet. "Das Handelsvolumen sinkt von Quartal zu Quartal um 30 Prozent", sagte unlängst Ledger X-Chef Paul Chou.

Im Bereich des Onlinehandels konnten Kryptowährungen dafür unlängst punkten. Kunden von Digitec Galaxus, dem größten Internethändler der Schweiz, können ihre Einkäufe nun auch mit Bitcoins bezahlen. Zusätzlich akzeptiert die 70-prozentige Migros-Tochter auch andere Coins wie Ethereum, Ripple oder Litecoin.

Unterdessen hat sich Bitcoin etwas von dem Kurssturz gegen Ende des Vorjahres erholt. Nachdem der Preis ab Mitte November binnen eines Monats um fast die Hälfte auf ein Jahrestief von knapp 3200 Dollar abgesackt war, konnte er inzwischen wieder rund ein Viertel auf gut 3900 Dollar zulegen. Dabei ist der Kurs mehrmals rund um den Widerstand im Bereich um 4000 Dollar nach unten abgeprallt. "Solange nicht große Kaufvolumina in den Markt kommen, werden wir nicht mehr sehen als Tests der Widerstandszone", erwartet Tim Kelly, Chef der Handelsplattform Bitooda. (aha, 28.3.2019)