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Der "Salvator Mundi" vor seiner Auktion im November 2017 bei Christie's in London.

Foto: AP /Kirsty Wigglesworth

Das Rätselraten um den Verbleib des "Salvator Mundi" von Leonardo da Vinci geht weiter. Denn seit der spektakulären Auktion im November 2017 wartet man neugierig auf eine öffentliche Präsentation des um 450,3 Millionen Dollar (inklusive Aufgeld) versteigerten Bildes. Aber der Louvre Abu Dhabi, das im Monat darauf via Twitter die Akquisition des Gemäldes vermeldet hatte, stellte das Bild bisher nicht aus. Noch mehr: Es verschob die für letzten Herbst anberaumte Präsentation ohne Angabe von Gründen auf unbestimmte Zeit.

Seither brodelt es in der Gerüchteküche (DER STANDARD berichtete). Und der Louvre Abu Dhabi trägt nichts dazu bei, die Mysterien um das Bild zu beenden, dessen Spur sich in einem Schweizer Zollfreilager verliert. Fragen werden, das erlebte die amerikanischen Journalistin Lea Rosenbaum bei ihren Recherchen, nicht beantwortet.

Endet das Schweigen am 500. Todestag?

Die verschiedensten Mutmaßungen fasst nun die "New York Times" zusammen. Auch dem Louvre in Paris sei es nicht möglich, etwas über den Aufenthaltsort des "Salvator Mundi" zu erfahren. Die französische Regierung würde das berühmte Bild freilich gern in den Ausstellungen zur Feier des Genies im Herbst integrieren. Womöglich beendet Abu Dhabi das Schweigen über seine Trophäe am 2. Mai, wenn sich Leonardos Todestag zum 500. Mal jährt.

Vor dem Transport des Bildes sollte 2018 in der Schweiz ein weiterer Zustandsbericht des Kunstwerks angefertigt werden. Aber wie es nun heißt, wurde die Untersuchung abgesagt. Der Experte verweigert einen Kommentar.

Die "New York Times" stellt sogar Spekulationen in den Raum, der saudische Prinz Mohammed bin Salman habe womöglich beschlossen, die Holztafel zu behalten. Schließlich wisse man nicht, wie das Gemälde vom Louvre Abu Dhabi aquiriert worden war: ob per Schenkung, Leihgabe oder Privatverkauf.

Das Nichtausstellen des Werkes nährt auch die vorhandenen Zweifel an der Zuschreibung des Bildes. Man mutmaßt, der neue Besitzer könnte eine weitere genaue Prüfung fürchten. (Anne Katrin Feßler, 1.4.2019)