Frauen, die ihre Lust neu entdecken: "Las hijas del fuego".

Foto: Porn Film Festival

Bei der AVN-Gala (Adult Video News) werden alljährlich Preise in 106 Kategorien vergeben, berichtete David Foster Wallace in Der große rote Sohn. Es geht dabei wohlgemerkt um Pornos. Die Gattungen, die das zum zweiten Mal in Wien veranstaltete Porn Film Festival ins Schaufenster rückt, gehören dennoch nicht dazu: Mit einem handverlesenen Aufgebot wird hier gegen die landläufige Auffassung gearbeitet, dass Porno nur als Masturbationsvorlage dient. Okay, auch – aber es geht noch mehr. Nicht nur was sexuelle Orientierungen anbelangt; auch geografische Besonderheiten (made in Austria!) oder politische Pornos sind in eigenen Rubriken vertreten. Dazwischen gibt es Vorträge von Sachkundigen wie Monochrom-Chef Johannes Grenzfurthner ("Screw the system: power and pornography").

Fesseln der Monogamie

Wem das zu umstürzlerisch klingt, kann sich aber auch mit "richtigen" Spielfilmen wie Albertina Carris Las hijas del fuego vergnügen. Die Argentinierin erzählt von drei Frauen, die sich aus den Fesseln der Monogamie befreien. Zu empfehlen auch das Special zu Jan Soldat: Die Filme des Dokumentaristen würdigen Menschen, deren sexuelle Vorlieben eher nicht Mainstream sind. Ein Beispiel? Adult babies. (Dominik Kamalzadeh, 4.4.2019)