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Bisher mussten Fischer in Italien in den Netzen gefundenen Mist wieder ins Wasser werfen.

Foto: Reuters/Max Rossi

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Mehr als 20 Kilogramm Plastik lagen in dem Magen eines kürzlich an Sardiniens Küste gefundenem Wal.

Foto: AP/Seame Sardinia Onlus

Rom – Italien sagt Plastik im Meer den Kampf an. Die Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, nach dem Fischer die Möglichkeit bekommen, versehentlich in ihren Netzen hängen gebliebenes Plastik an Land zu bringen. Bisher mussten sie den Mist wieder ins Wasser werfen, weil man sie sonst wegen illegalen Mülltransports anzeigen konnte und sie für die Entsorgungskosten aufkommen hätten müssen.

Fischer, die freiwillig Plastik aus dem Meer holen, werden nun ein Umweltsiegel erhalten. Der Müll soll kostenlos an Sammelstellen im Hafen entsorgt werden. "Mit diesem Dekret beginnen wir das Meer vom Plastik zu befreien und das tun wir mit fantastischen Verbündeten, den Fischern, die das Problem der Umweltverschmutzung besser als alle anderen kennen", sagte der italienische Umweltminister Sergio Costa.

Jährlich bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll

Mehr als 20 Kilogramm Plastik lagen im Magen eines Pottwals, der kürzlich tot an der Küste Sardiniens entdeckt wurde. Ein Baby im Bauch des acht Meter langen Weibchens war bereits verwest. Meldungen über gestrandete Meeressäuger mit massenhaft Kunststoff im Magen häufen sich.

Nach Schätzungen landen weltweit jährlich rund fünf bis 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren. Den Hauptanteil haben Länder Südostasiens zu verantworten, wo es kaum Recycling-Systeme gibt. (APA, 05.04.2019)