Weiß scheinbar viel: Ralf Rangnick.

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Nach Angaben von Ralf Rangnick ist die Trainerfrage bei Red Bull Salzburg entschieden. Der Leipzig-Coach und frühere Salzburg-Sportchef – beide Klubs werden von Red Bull unterstützt – erzählte am Freitag im Zuge der Pressekonferenz vor dem Duell mit Bayer Leverkusen, dass Roses Abschied bereits feststehe.

"Die Frage ist jetzt eigentlich nur noch, wohin er geht, nicht mehr, ob er geht. Das hat er ja glaube ich inzwischen auch verkündet, dass er Salzburg verlassen wird und möchte", erklärte Rangnick und meinte außerdem: "Ich glaube, dass er sich in Salzburg grundsätzlich in der Stadt und beim Verein wohlfühlt, deswegen war es eine Entscheidung, die ihm sicher nicht leicht gefallen ist."

Lob

Der Deutsche war gefragt worden, ob Rose bereits für eine Tätigkeit in der deutschen Bundesliga bereit sei. Rangnicks Antwort fiel umfassend aus. "Ich finde, er ist ein herausragender Trainer und wunderbarer Mensch. Wenn Sie bei Salzburg die Spieler einzeln befragen würden, da gibt es keinen, auch nicht die, die nicht spielen, die nicht voll des Lobes über ihn und seine Arbeit sind."

Rose wäre laut Rangnick für jeden deutschen Klub ein guter Fang. "Dass er für jeden Bundesliga-Verein ein Gewinn sein kann, steht für mich außer Frage", meinte der 60-Jährige und setzte fort: "Egal, wohin er geht, den Verein kann man eigentlich jetzt schon dazu beglückwünschen."

Mündliche Einigung

Laut deutschen Medienberichten dürfte Roses Trainerkarriere beim deutschen Tabellenfünften Borussia Mönchengladbach weitergehen. Dessen Sportchef Max Eberl sprach davon, mit einem künftigen Coach eine "mündliche Einigung" erzielt zu haben, nannte allerdings noch keine Namen.

Rose war von Rangnick 2013 als Akademietrainer nach Salzburg gelotst worden, davor betreute der nunmehrige Leipzig-Coach den Ex-Profi als Spieler bei Hannover 96. Die gemeinsame Vergangenheit änderte aber nichts an einer gewissen Irritation, die sich bei Rose nach den Rangnick-Aussagen einstellte. "Ich weiß nicht, wo der Ralf das hernimmt. Es ist de facto nicht so", betonte Rose, als er auf seine angeblich bereits erfolgte Verabschiedung angesprochen wurde. "Die Saison geht bis zum 25. Mai. Es stellt sich die Frage, wie ich mich verabschieden kann. Ich verabschiede mich am Ende eines Tages, wenn ich irgendwo hingehe, wenn irgendetwas vorbei ist."

Bedeckt

Der 42-Jährige hielt sich auf der Freitag-Pressekonferenz vor dem Ligaschlager am Sonntag beim LASK bezüglich seiner Zukunft einmal mehr bedeckt. "Ich bin jetzt nicht hier, um irgendwelche Wasserstandsmeldungen zu kommentieren. Wenn es irgendetwas zu vermelden gibt, werde ich das auch tun", versprach der Deutsche.

Rose erinnerte daran, dass er zuvor bereits mit unterschriftsreifen Angeboten von Borussia Dortmund, RB Leipzig, Hoffenheim oder Wolfsburg in Verbindung gebracht worden war. Er befindet sich aber immer noch in Salzburg. Rose: "Es müssen Fakten geschaffen werden. Wenn es diese gibt, werde ich mich klar und deutlich dazu äußern. Fakt ist, Marco Rose spielt am Sonntag beim LASK, dann gegen Sturm Graz, dann in St. Pölten, dann irgendwann das Pokalfinale."

Der Coach beteuerte, er sei von den nun schon lange anhaltenden Spekulation um seine Person nicht genervt. "Das Thema ist ja da. Wahrscheinlich habe ich in dem Prozess auch nicht alles richtig gemacht. Wie macht man es? Gräbt man sich ein oder hält man auf dem Rathausplatz eine Rede?"

Professionell

Vonseiten des Vereins sei das Thema bisher professionell abgehandelt worden. "Bis hierhin sind alle sehr, sehr professionell damit umgegangen. Das spricht für uns alle als Verein. Es sind alle ruhig geblieben." Rose weiß aber auch, dass bei sportlichen Rückschlägen die Trainerdiskussion als Ursache herhalten müsste. "Wenn wir nicht erfolgreich sind, wird uns alles aufs Brot geschmiert und wenn wir erfolgreich sind, ist alles gut."

Rechtsverteidiger Stefan Lainer sprach darüber, wie die Spieler die Angelegenheit einschätzen. "Es ist eigentlich eine angenehme Situation. Es ist immer unangenehm, wenn so viel über die eigene persönliche Situation diskutiert wird. Diese Situation muss jetzt der Trainer ertragen", erklärte der ÖFB-Teamspieler mit einem Augenzwinkern. "Es ist eine angenehme Situation, weil wir uns voll und ganz auf unsere Aufgaben konzentrieren können." (APA, 5.4.2019)