Die EZB fordert bei 83 Banken qualitative Schritte zur Behebung von Schwachstellen.

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Frankfurt – Bei der jährlichen Prüfung der EZB-Bankenaufsicht haben erneut fast alle Kreditinstitute die Kapitalanforderungen erfüllt. Nur eine der mehr als 100 kontrollierten Großbanken aus der Eurozone fiel durch, wie die Europäische Zentralbank am Montag mitteilte. Den Namen nannte sie nicht.

Insgesamt nahmen 2018 die Kapitalanforderungen leicht auf 10,6 Prozent zu nach 10,1 Prozent im Jahr davor. Grund dafür war nach Angaben der Kontrolleure die Einführung des Kapitalerhaltungspuffers.

Liquiditätsschwächen bei 45 Banken

Die Kapitalausstattung der meisten großen Banken liege bereits über den von der EZB und den nationalen Behörden verlangten Kernkapital-Werten und Kapitalpuffer, erklärten die Aufseher. Allerdings zeigten die Ergebnisse auch, dass bei den Themen Unternehmenssteuerung und Risikomanagement eine Verschlechterung eingetreten sei. Bei 45 Banken stellten die Kontrolleure Liquiditätsschwächen fest. Bei 83 Banken forderten sie qualitative Schritte zur Behebung von Schwachstellen etwa bei der Behandlung von Problemkrediten, im IT-Bereich oder im Zusammenhang mit dem Risikomanagement.

Es war die vierte jährliche Bankenprüfung (SREP) der EZB, die seit Herbst 2014 für die Kontrolle der großen Geldhäuser im Währungsraums zuständig. Mittlerweile überwacht sie 119 Institute direkt. Die Kontrolle der kleineren Banken teilt sie sich mit den nationalen Aufsehern. (APA, Reuters, 8.4.2019)