Wie lebt es sich als queerer Mensch auf dem Land?

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An den Feiertagen, sei es nun Ostern oder Weihnachten, fahren viele nach Hause zur Familie. Für die Städter ist es eine Rückkehr aufs Land, für queere Menschen oftmals eine Rückkehr zu etwas, das sie hinter sich gelassen haben.

Schlechtes Landleben?

Auf dem Land, so der allgemeine Tenor, ist man noch nicht so weit wie in der Stadt: Traditionalistisch, konservativ und wenig aufgeschlossen sei man dort. Queere Jugendliche, die dort aufwachsen, fliehen früher oder später in die Stadt – sei es aufgrund von Studium und Job oder auch, weil die schwule und lesbische Szene auf dem Land nicht existiert. In der Stadt kann man endlich so sein, wie man ist. Ein anderer Grund kann auch die homophobe Haltung und Diskriminierung sein, die in einem Dorf unmittelbarer ist als in einer großen Stadt. Das sieht auch User "Franz Wolf" so: "Ob es nun am Land mehr Vorurteile gibt, ist schwer zu sagen. In der Stadt hat man halt den Luxus, dass man sich aussucht, mit welchen Leuten man zu tun hat, während man am Land von den Leuten umgeben ist, die da sind."

Diskriminierung, Homophobie und Rassismus sind nicht nur aufs Land beschränkt – aber in der Heimat ist man damit eher konfrontiert als im eigenen Soziotop, in dem man sich sonst herumtreibt.

Schönes Landleben?

Das soll nicht heißen, dass das Landleben für queere Personen per se schlecht ist. Nicht überall stößt man auf abschätzende Blicke oder Ablehnung. In vielen Dörfern und Gemeinden auf dem Land sind queere Menschen selbstverständlich Teil der Community. Für LGBT-Personen hat das Landleben auch Vorteile gegenüber der Stadt: Regenbogenfamilien wollen ihre Kinder zum Beispiel auf dem Land großziehen. Auch die enge Dorfgemeinschaft wird von vielen als positiv hervorgestrichen, und andere übernehmen das Haus der Eltern.

Wie lebt es sich als queere Person auf dem Land?

Haben Sie Diskriminierung und Homophobie erlebt? Warum leben Sie auf dem Land und nicht in der Stadt, was hat Sie dorthin gezogen? Wie war es für Sie, auf dem Land aufzuwachsen? (Kevin Recher, 25.4.2019)