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Echt harte Zeiten sind das im Moment für Tatort-Spießer, die Kommissare zum eigenen Bekanntenkreis zählen und demgemäß mit Neuerungen so ihre Schwierigkeiten haben. Erst vergangene Woche musste man sich nach 22 Jahren vom Team in Bremen verabschieden, jetzt, am Sonntag, steht in Dresden eine Neue auf der Matte.

Leonie Winkler heißt sie (gespielt von Cornelia Gröschel), und sie versemmelt es gleich zu Beginn. Trotz aller Warnungen aus den Grimm'schen Märchenbüchern hat sich eine junge Frau nach einem Autounfall allein in ein abgelegenes Haus begeben und dort einen Serienmörder angetroffen, der Leichen präpariert.

Im Lauf der Ermittlungen erst zusammenfinden

Den will das Dresdner Team in Das Nest noch vor Ort dingfest machen, doch der Mann verletzt Kommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) lebensgefährlich und entkommt, weil die Neue nicht schießt.

Das ist natürlich kein guter Einstand, und so müssen die beiden Frauen im Laufe der Ermittlungen erst einmal zusammenfinden. Die Gemeinde vor dem TV hingegen profitiert davon, weil die Story allein zwar ungewöhnlich für einen Tatort, aber auch recht oberflächlich und in fast jeder Wendung erwartbar ist. "Ich wollte immer schon töten, das ist meine Natur", sagt der Herr Serienmörder einmal. Mehr aber auch nicht.

Doch viel lieber sieht man ohnehin dem sehr speziellen Dienststellenleiter Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) zu. Der darf diesmal auch in einem Wohnzimmer wie aus dem DDR-Museum seine Persönlichkeit entfalten. Was für ein herrlicher Albtraum. (Birgit Baumann, 27.4.2019)