Mit dem Home Hub hat Google vergangenen Herbst sein erstes smartes Display vorgestellt. Dieses wurde nicht nur von Testern weitgehend positiv aufgenommen, glaubt man den Angaben des Unternehmens verkauft es sich auch hervorragend. Mit einem zweiten Modell will Google diesen Erfolg nun ausbauen – und nimmt in diesem Zuge auch gleich eine Markenänderung vor.

To the Max

Der Nest Hub Max ist zunächst vor allem eines: Deutlich größer als der Home Hub. Statt dem kleinen 7-Zoll-Bildschirm gibt es hier also ein 10-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixel. Damit nimmt das neue Gerät zwar erheblich mehr Platz ein, ist im Gegenzug aber für die Videowiedergabe besser geeignet – oder wie es Google nennt: Ein Küchenfernseher. Zudem gibt es noch andere Hardware-Updates, der wichtigste Punkt dabei: Der Nest Hub Max verfügt über eine Kamera, (6,5 Megapixel / 127 Grad Blickfeld), womit sich das Ganze auch für Videotelefonie via Googles Duo-App eignet.

Der Nest Hub Max
Foto: APA/AFP/JOSH EDELSON

Dabei betont Google, dass sich die Kamera über einen physischen Schalter deaktivieren lässt, immerhin ist auch den Unternehmen klar, dass solch ein Feature bei vielen Unbehagen auslöst. Der Schalter ist dabei allerdings direkt mit dem Mikrofon kombiniert, das dann in so einem Fall ebenfalls deaktiviert wird. Eine getrennte Deaktivierung gibt es also nicht. Zusätzlich gibt es ein grünes Licht, das anzeigt, wenn die Kamera gerade aktiv genutzt wird.

Transparenz

Überhaupt zeigt sich Google bemüht Nutzerbedenken gegen solche Geräte zu zerstreuen. In einer Reihe von Datenschutzverpflichtungen klärt Google künftig exakt darüber auf, was die Geräte und ihre Sensoren an Daten sammeln – und wofür diese genutzt werden. Dabei garantiert Google auch, dass all diese Daten nicht für personalisierte Werbung genutzt werden.

Features

Wer mit einer Kamera im eigenen Zuhause kein Problem hat, kann diese hingegen auch gleich als Nest-Sicherheitskamera verwenden. Zudem soll sich diese Hardware künftig für Gestensteuerung nutzen lassen, etwa indem mit einer Handbewegung die Musik gesteuert wird. Ebenfalls neu ist Gesichtserkennung die als eine Art Autorisierung für den Zugriff auf private Daten verstanden werden kann.

Sound

Zudem beherbergt das neue smarte Display Stereo-Lautsprecher, überhaupt soll der Klang erheblich besser sein als beim in dieser Hinsicht etwas schwächlichen 7-Zoll-Modell. So gibt es zwei 10-Watt-Lautsprecher an der Vorderseite und einen 30-Watt-Subwoofer auf der Rückseite.

Im direkten Vergleich ist der Nest Hub Max doch erheblich größer als der Nest Hub.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Fragen

Die Kernfunktionalität teilt sich der Nest Hub Max mit anderen Geräten dieser Kategorie: Der integrierte Google Assistant kann via Sprachbefehl dazu gebracht werden, Musik wiederzugeben oder Wissensfragen zu beantworten. Die Ergebnisse werden in vielen Fällen gleich mit passenden Grafiken angereichert, etwa wenn bei der Frage nach dem aktuellen Wetter am Bildschirm eine Vorschau auf die kommenden Tage geliefert wird. News-Briefings samt Videoinhalten gibt es hier ebenso wie einen vollständigen Zugriff auf Youtube. Zudem ist das Nest Hub Max auch Google-Cast-fähig, es lassen sich also Inhalte von Browser oder Smartphone direkt an das Display schicken. Und natürlich können mit dem Nest Hub Max auch smarte Geräte wie Licht oder Thermostat gesteuert werden – so der Hersteller den Google Assistant unterstützt.

Markenwechsel

Wer sich über den Namen wundert: Google möchte unter dem Namen Nest alle seine Smart-Home-Produkte konsolidieren. Und da man in den smarten Displays nicht zuletzt die Steuerzentrale für entsprechende Geräte sieht, vollzieht man nun also diesen Wechsel. Konsequenterweise wird parallel dazu der bisherige Google Home Hub in Nest Hub umbenannt.

Verfügbarkeit

Der Nest Hub Max soll ab Sommer um 229 US-Dollar zunächst nur in den USA, Großbritannien und Australien erhältlich sein. Zumindest wird aber die Verfügbarkeit des kleinen Nest Hub ausgeweitet, 12 Länder kommen hinzu. Deutschland findet sich in dieser Liste, Österreich hingegen nicht. Der Sprachen-Support wird auf neun erweitert, der Preis liegt hier bei 129 Euro. (Andreas Proschofsky aus Mountain View, 7.5.2019)