Na bumm. Der Sporthändler aus dem hohen Norden, der seit kurzem auch in der Alpenrepublik mitmischt, hat also auch Waffen im Repertoire: Messer, Pfeil und Bogen, Luftgewehre und sogar Schrotgewehre samt Munition. Da sich große Sporthändler nicht mutterseelenallein irgendwo in der Pampa ansiedeln, sondern dort, wo es ohnehin schon eine hohe Kundenfrequenz gibt, haben es Waffen also auf beliebte Shoppingmeilen wie die Mariahilfer Straße in Wien geschafft.

Doch nicht einmal die Waffenlobby jubiliert. Verantwortungsbewusste Waffenhändler hatten den Zugang zu Schusswaffen in Österreich nämlich schon vorher als viel zu einfach kritisiert. Österreich ist eben nicht Norwegen, und Proteste von besorgten Eltern gegen den betroffenen Sporthändler XXL waren vorauszusehen. Es wird hierzulande nicht gern gesehen, dass Waffen auch außerhalb des Waffenhandels erworben werden können.

Rechtlich dürfte XXL auf der sicheren Seite sein: Auch die Schrotgewehre, die angeboten werden, sind in Österreich völlig frei erhältlich. Jeder ab 18 darf sie kaufen. Dennoch muss sich der norwegische Händler darauf einstellen, dass viele Eltern ihre Kinder nicht mehr allein zum Turnschuhkaufen schicken werden. Wirtschaftlich vielleicht auszuhalten, aber der Imageschaden wäre enorm.

Wahre Größe wäre freilich, wenn XXL die Schusswaffen aus dem Angebot nimmt. (Michael Simoner, 10.5.2019)