Kindern ist ein gesundes Essverhalten angeboren. Sie essen, wenn sie Hunger haben und hören wieder auf, wenn sie satt sind.

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Salzburg – Beim Essen geht es meist nicht um das große Ganze. Es sind eher die kleinen, kalorienreichen Snacks zwischendurch, mit denen stressige Phase zwar erträglicher werden, die aber auch dazu beitragen, dass der Bauch- oder Hüftumfang wächst. Emotionales Essen nennt das die Wissenschaft. Das Gegenkonzept lautet intuitives Essen. Menschen, die intuitiv essen, hören beim Essen auf die Signale ihres Körper. Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Sobald das Hungergefühl einsetzt, wird gegessen – bis die natürliche Sättigung eintritt. Kinder machen das so. Mit zunehmendem Alter ändert sich das jedoch häufig – die Intuition wird von Reizen, Emotionen oder Gelüsten abgelöst.

Psychologen der Universität Salzburg untersuchten nun, ob mit Intuition und Achtsamkeit das Abnehmen gelingen kann. Insgesamt nahmen 46 Probanden an der Untersuchung teil. Die eine Hälfte erhielt in vier Sitzungen ein Achtsamkeitstraining. Ein zentrales Element der Schulung war auch das Kautraining. Dabei wurde den Teilnehmern vermittelt, wie wichtig ausreichendes und langes Kauen von Speisen ist. Dadurch kann auch das Gefühl von Sättigung wieder deutlicher wahrgenommen werden. Die Kontrollgruppe wurde hingegen nicht geschult.

Wieder Freude am Essen haben

Nach 8 Wochen zeigten sich folgende Effekte: In der Trainingsgruppe sank der Body-Mass- Index (BMI) signifikant. Dieser Gewichtsverlust war auch noch vier Wochen nach Abschluss der Studie vorhanden. Was sich noch zeigte: Das Achtsamkeitstraining führte dazu, dass das intuitive Essverhalten gefördert wurde und die Probanden weniger auf emotionale Essstrategien setzten.

"Übungen zur Achtsamkeit und Kautraining bewirkten positive Effekte bei den Probanden. Die Teilnehmer nahmen Gewicht ab und verbesserten ihr Ernährungsverhalten. Statt aufgrund von Emotionen oder Reizen zu essen, erlernten sie, wieder vermehrt auf die körpereigenen Signale Hunger und Sättigung zu hören. Damit ist es möglich, den Fokus wieder auf die Freude am Essen und den Geschmack von Speisen zu richten – und nicht auf Kalorienreduktion", resümieren die Studienautoren. (red, 12.5.2019)