Der deutsche Agrarchemie-Konzern Bayer ist seit der Monsanto-Übernahme mit einigem Unbill konfrontiert.

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Paris– Bayer gerät erneut wegen der US-Tochter unter Druck. Diese soll eine geheime Liste von Kritikern in Frankreich geführt haben, wie der Sender France 2 am Donnerstag berichtete. Kritische Politiker, Wissenschafter und Journalisten wollte der Konzern demnach "erziehen", besonders hartnäckige Gegner von Monsanto sogar "überwachen". Bayer betonte, keine Kenntnis davon gehabt zu haben.

Die französische Staatsanwaltschaft eröffnete nun am Freitag eine vorläufige Untersuchung gegen Monsanto. Man wisse derzeit nicht, auf welche Dokumente sich die Vorwürfe bezögen, erklärte ein Sprecher von Bayer. Daher könne man sich momentan zu dem Vorgang nicht äußern. "Wir nehmen die erhobenen Vorwürfe sehr ernst."

Bayer steht wegen der milliardenschweren Übernahme von Monsanto ohnehin unter Druck. Die Aktionäre hatten der Führung vor kurzem einen historischen Denkzettel verpasst. Auf der Hauptversammlung wurde der Vorstand nicht entlastet. Monsanto stellt das umstrittene Pflanzengift Glyphosat her. In den USA sehen sich die Leverkusener mit etwa 13.400 Klägern wegen einer mutmaßlich krebserregenden Wirkung von Glyphosat konfrontiert. (APA, red, 11.5.2019)