Viel Rauch in Frankfurt.

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Eintracht Frankfurt muss um weitere Europapokal-Festspiele bangen. Drei Tage nach dem Halbfinal-Aus in der Europa League verloren die Frankfurter am 33. Spieltag der deutschen Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 mit 0:2 (0:0). Als Tabellensechster könnte man in einer Woche noch aus den internationalen Rängen rutschen.

Anthony Ujah (53., 57.) schockte mit seinem Doppelpack die Frankfurter, die in der Liga seit fünf Spielen sieglos sind. Mit einem Erfolg hätte die Eintracht gegen clevere Mainzer den Einzug in die Europa League fixieren und sogar die Chance auf einen Champions-League-Platz erhöhen können.

Ausverkaufte Arena

Auch deshalb gab der Großteil der 51.500 Zuschauer in der ausverkauften WM-Arena vor dem Anpfiff das Ziel für den Saisonendspurt aus, als sehnsüchtig vom "Europacuuuuup" gesungen wurde. Der Ohrwurm, der die Hessen auf ihren internationalen Reisen in den vergangenen Monaten begleitet hatte, taugte am Sonntag zumindest in der Anfangsphase auch als Motivationsspritze.

Luka Jovic (3.) und Danny Da Costa (6.) hatten früh die Möglichkeit zur Führung. Spätestens nach 18 Minuten hätten die Gastgeber zwingend führen müssen, Ante Rebic schoss den Ball jedoch freistehend vor Tormann Florian Müller in den Oberrang.

In der offen geführten Partie suchten zwischen all den aussichtsreichen Angriffen der Frankfurter auch die mutigen Gäste immer wieder ihr Glück in der Offensive. Die beste Möglichkeit im ersten Durchgang hatte Pierre Kunde Malong (21.), weil dessen Distanzschuss gefährlich von Simon Falette abgefälscht wurde.

Bis zur Pause war Frankfurt die leicht überlegene Mannschaft, Torchancen blieben in dieser Phase aber die Seltenheit. Das lag auch an vielen kleineren Fouls, die den Spielfluss störten.

Schlampiger Favorit

Nach dem Seitenwechsel deutete zunächst alles auf eine Druckphase der Frankfurter hin, ehe Ujah den in der Rückwärtsbewegung schlampigen Favoriten bestrafte. Von Jean-Philippe Mateta geschickt in Szene gesetzt, beförderte der Nigerianer den Ball gefühlvoll an Goalie Kevin Trapp vorbei ins Tor. Wenig später nutzte er die fehlende Ordnung in Frankfurts Defensive erneut eiskalt aus.

Trainer Adi Hütter brachte postwendend frische Kräfte, darunter den in den vergangenen Wochen wegen einer Bauchmuskelverletzung schmerzlich vermissten Sebastien Haller. Ohne die Unterstützung seiner augenscheinlich müden Teamkollegen kam aber auch der Franzose nur schwer in Tritt. Tatsächlich waren die Mainzer nach einer guten Stunde dem dritten Treffer näher als Frankfurt dem Anschluss.

Hintereggers Zukunft weiter offen

Martin Hinteregger, der durchspielte, rechnet mit seinem Verbleib bei der Eintracht über das Saisonende hinaus. "Stand jetzt gehe ich nicht davon aus, dass das hier mein letztes Heimspiel war", sagte er auf Sky. Der 26-Jährige ist vom FC Augsburg ausgeliehen. "Eintracht und Hinteregger, das passt ganz gut", sagte der ÖFB-Teamspieler. Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner hatte zuletzt erklärt, den Innenverteidiger gerne halten zu wollen.

Hinteregger war nach seiner Kritik am damaligen Trainer Manuel Baum im Jänner von Augsburg suspendiert und anschließend an Frankfurt verliehen worden. Der neue Augsburg-Trainer Martin Schmidt hatte zuletzt gesagt, sich auch eine Rückkehr Hintereggers vorstellen zu können. (sid, APA, 12.5.2019)