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Dominic Thiem steht in Rom vor einer schwierigen Aufgabe.

Foto: REUTERS/Susana Vera

Rom – Mit bereits 2.105 Punkten in diesem Jahr, einem Einzel-Semifinale und einem Doppel-Endspiel im Gepäck ist Dominic Thiem noch am späten Sonntagabend aus Madrid nach Rom abgereist. Im unbarmherzigen Reisestress eines Tennisprofis geht es nach Madrid schon in Rom weiter. Für Thiem wird es die Generalprobe für sein großes Saisonziel French Open, denn in Lyon tritt er nun fix nicht an.

Am Montag stand für Thiem in Rom, wo er im Vorjahr schon in Runde zwei ausgeschieden war, einmal ausschlafen und dann ein Training mit seinem Doppelpartner von Madrid, Diego Schwartzman, auf dem Programm. "Rom ist wieder komplett anders, komplett andere Bedingungen. Die Bälle fliegen sicher anders dort. Es ist wichtig, dass ich eine gute Trainingseinheit habe."

Mit Melzer im Doppel

Einmal noch tut sich Thiem die Doppelbelastung im wahrsten Wortsinn an. Mit Jürgen Melzer steigt er am Dienstag ins Doppel-Turnier ein, sein Einzel gegen Fernando Verdasco (ESP) bestreitet er nach einem Freilos am Mittwoch. "Natürlich bin ich jetzt ein bisserl müde, aber ich habe jetzt drei Tage zur Regeneration und ich sollte am Mittwoch wieder topfit sein", bemerkte Thiem noch vor der Abreise aus Madrid.

"Es war eine sehr anstrengende Woche, das ist auch dem Doppel geschuldet. In Rom werde ich noch einmal voll spielen, dann werde ich das ganze ein bisserl zurückschrauben bis zum Ende vom Jahr", will Thiem sein Doppel-Programm dann reduzieren.

Respekt vor Verdasco

Zu sehr unter Druck setzen will er sich nicht. "Natürlich werde ich diese Spieler nicht jeden Tag schlagen", sagt Thiem. Denn Platz in den Top 4 würde er auch im Hinblick auf die French Open (ab 26. Mai) gern behalten. Denn dann kann er in Roland Garros auf die Top 3 erst im Halbfinale treffen.

Vor seinem ersten Gegner in Rom hat er Respekt, nicht nur wegen seiner 0:3-Bilanz gegen den Weltranglisten-38. "Verdasco ist schon tough. Ich habe noch nie gegen ihn gewonnen. Er kann mir schon mit gewissen Sachen ziemlich wehtun. Aber ich glaube schon, dass ich besser spiele als in Rio letztes Jahr, wo ich das letzte Mal gegen ihn gespielt habe", sagte der 25-Jährige.

Thiem, der am Montag ein erstes Training mit Diego Schwartzman absolvierte, weiß um das gute Level, das er derzeit spielt. Trotz der doch anderen Bedingungen gegenüber Madrid wird er seinen Spielstil kaum ändern. "Ich werde wieder mit viel Spin spielen. Mir taugt Rom ja auch, es ist hier auch nicht langsam und vor zwei Jahren habe ich da wirklich gut gespielt", erinnerte an sein damaliges Semifinale. 2019 tritt er zum fünften Mal en suite an.

An den Favoriten hat sich auch nach Madrid für ihn nichts verändert. Allen voran Rafael Nadal und auch Madrid-Sieger Novak Djokovic sieht er "wieder nahe an seinem besten Tennis dran". Das Lob, das Thiem von anderen Spieler erhält, freut ihn, aber es sei auch normal. "Ich habe jetzt zweimal Federer geschlagen, Nadal geschlagen, gegen Djokovic eben knapp verloren. Diese Partien gegen die ganz großen Spieler sind wichtig, und es ist auch wichtig, dass man eine Akzeptanz von ihnen hat. Am Ende ist es mein Ziel, gegen die zu gewinnen, und auch der Beste zu sein."

Keine Titelverteidigung in Lyon

Thiem wird am Dienstag neben dem Doppel auch mit seinem Doppelpartner Jürgen Melzer ein Einzeltraining absolvieren. Es trifft sich gut, dass der ehemalige Weltranglisten-Achte wie Verdasco Linkshänder ist. "Er hat auch immer wieder extrem gute Tipps für mich und Spaß macht es auch", meinte Thiem über Melzer.

Fix ist, dass Rom sein letztes Turnier vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist. Seinen Titel in Lyon wird Thiem in der Woche unmittelbar vor Paris also nicht verteidigen, dafür reist er aber auch früher an. "Hätte ich in Barcelona oder hier schlecht gespielt, hätte ich es vielleicht eingeschoben."

Aus der Ferne verfolgt auch Thiem-Manager Günter Bresnik das Abschneiden seines ehemaligen Langzeitschützlings als Coach. "Der Raster ist natürlich tough, irgendwie ein Unglück, dass er da noch auf fünf gesetzt ist und dann schon im Viertelfinale auf Nadal trifft", meinte Bresnik zur Rom-Auslosung. Im Großen und Ganzen sei Thiem für ihn bei jedem Turnier auf Sand Favorit. Das habe er auch in Madrid gezeigt.

"Ich gehe davon aus, dass er die Form bis Paris beibehält. Aufgrund der Tatsache, dass er dort dreimal Semifinale, davon einmal Finale gespielt hat, fühlt er sich in jedem Bereich sattelfest. Für mich ist er eigentlich gemeinsam mit Nadal der Topfavorit", meinte Bresnik. (APA, 13.5.2019)