Unterseekabel tragen die meiste Last der weltweiten Kommunikationsnetze. Huawei ist einer der größten Player am Markt.

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Es ist fix: Huawei kommt in den USA auf die schwarze Liste. US-Firmen ist es damit ohne Genehmigung untersagt, Geschäfte mit dem chinesischen Telekomgiganten zu tätigen. Für das Unternehmen ein Rückschlag beim Aufbau schneller 5G-Mobilfunknetze. Gleichzeitig ist Huawei jedoch maßgeblich am Fundament des weltumspannenden Telekommunikationsnetzes beteiligt: den Unterseekabeln.

China dominiert Unterseekabel-Markt

Weltweit gibt es etwa 360 Unterseekabel. Sie müssen die enorme Datenlast von Datenverbindungen zwischen den Kontinenten tragen. Huawei Marine Networks arbeitet laut einem Bericht von Axios an 100 solchen Kabeln. War China bis vor wenigen Jahren noch kaum involviert, dominiert es nun den Markt mit Unterseekabeln. 2018 wurde etwa mit South-Atlantic-Inter-Link (SAIL) ein 6.000 Kilometer langes Glasfaserkabel zwischen Afrika und Südamerika von Huawei Marine Networks verlegt.

In den USA wurde Huawei auf die Schwarze Liste gesetzt, weil man Spionage befürchtet. Die USA werfen dem chinesischen Unternehmen vor, eng mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Huawei hat das bisher stets dementiert und kürzlich die Unterzeichnung von No-Spy-Abkommen mit westlichen Unternehmen vorgeschlagen. Unter anderem die deutsche Bundesregierung kritisierte, dass das nicht ausreichend sei, da man so ein Abkommen eher vom chinesischen Staat erwarte. Allerdings betonten mehrere EU-Staaten, dass sie Trumps Sanktionen nicht folgen werden.

Mit 5G nimmt auch die Bedeutung von Unterseekabeln weiter zu. Denn mit dem nächsten Mobilfunkstandard wird einmal mehr die Geschwindigkeit des mobiles Internets erhöht, und die Datenmengen steigern weiter. Auch Unternehmen wie Amazon, Facebook und Google arbeiten an eigenen Unterseekabeln. (red, 17.5.2019)