Niki Lauda, der Airline-Chef.

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Schwechat – Niki Lauda hat ab 1977 die österreichische Luftfahrt ordentlich durcheinandergewirbelt. Im Laufe von 40 Jahren gründete er, teils auf Basis zugekaufter Fluglinien, eine Chartergesellschaft, die Lauda Air, Niki und Laudamotion. Unter dem Namen Laudamotion führte er zunächst auch eine Mietwagenfirma. In der Regel war Lauda auch als Pilot seiner Gesellschaften tätig.

1977 – Formel-1-Weltmeister Niki Lauda kauft sein erstes Flugzeug (Citation) und beginnt eine Pilotenausbildung.

1979 – Am 23. April gründet er mit zwei Fokker 27 die Lauda Air und startet mit Charterflügen nach Italien, Jugoslawien und Griechenland.

1985 – Lauda beginnt eine Kooperation mit Basile Varvaressos und dessen Reiseveranstalter Itas – Lauda Air kauft zwei Boeing 737-300.

1986 – Lauda Air sucht um die Linienkonzession an, um für die sich anbahnende Liberalisierung des Luftverkehrs gerüstet zu sein.

1988 – Im Mai erster Linienflug nach Bangkok, Hongkong und Sydney.

1990 – Ab Juni notiert Lauda Air an der Wiener Börse, am 23. August erhält Lauda die weltweite Linienkonzession, die bis dahin nur die staatliche AUA besaß.

1991 – 26. Mai, der schwärzeste Tag in der Lauda-Air-Geschichte: Die Boeing 767-300 "Mozart" stürzt auf dem Flug von Bangkok nach Wien ab. Wegen eines Konstruktionsfehlers löst sich die Schubumkehr im Flug aus. 213 Passagiere und zehn Crewmitglieder kommen ums Leben.

1992 – Juli: Lufthansa und Lauda Air kündigen ihre Zusammenarbeit an.

1993 – Im Jänner beteiligt sich die Lufthansa mit 26,4 Prozent im Rahmen einer Kapitalerhöhung an Lauda Air.

1994 – Im September stockt Lufthansa ihren Anteil an Lauda Air von 26,4 auf 39,7 Prozent auf. Im Oktober steigt Lauda Air ins Bedarfsfluggeschäft ein.

1996 – Im Juni startet die partielle Zusammenarbeit mit der AUA mit gemeinsamen Flügen nach Rom, Mailand und Nizza.

1997 – Am 12. März Bekanntgabe der strategischen Kooperation zwischen AUA, Lauda Air und Lufthansa. Die AUA beteiligt sich mit 36 Prozent an Lauda Air, Niki Lauda behält 30 Prozent, und die Lufthansa bleibt mit 20 Prozent beteiligt. Der Rest ist im Streubesitz.

2001 – Die AUA übernimmt die Lauda Air zur Gänze, betreibt die Marke aber bis 2013.

2003-2009 – Lauda gründet die Firma Laudamotion, die Smarts vermietet und mit Werbung versieht, sodass sie besonders günstig vermietet werden können. Es folgt ein Limousinenservice. Im Oktober 2009 steigt Lauda aus dem Unternehmen aus und verkauft es an seinen Partner Stefan Miklauz, das Unternehmen wird in City-Motion umbenannt.

2003 – Lauda übernimmt die Mehrheit an der Aero Lloyd Austria.

2004 – Lauda nennt seine neue Airline Niki, im gleichen Jahr verkauft er 24,9 Prozent seiner Fluglinie an Air Berlin.

2010 – Air Berlin stockt die Beteiligung an Niki auf 49,9 Prozent auf und bekommt eine Option zur vollen Übernahme.

2011 – Ab November 2011 gehört Niki zur Gänze Air Berlin.

2016 – Lauda kauft das Bedarfsflugunternehmen Amira Air vom Investor Ronny Pecik und benennt es in Laudamotion um. Eigentümerin ist die Lauda Privatstiftung.

2017 – Air Berlin rutscht in die Insolvenz, am 14. Dezember stellt auch die Air-Berlin-Tochter Niki den Flugbetrieb ein. Für das Filetstück der Insolvenzmasse, Niki, wird getrennt ein Käufer gesucht. Zunächst erscheint die Lufthansa, später die British-Airways-Mutter IAG wie der sichere Sieger des Verfahrens.

2018 – Der österreichische Gläubigerausschuss erteilt Laudamotion den Zuschlag für Niki. Im März steigt Ryanair mit 24,9 Prozent bei Laudamotion ein und stockt im Sommer auf 75 auf. Mit Ende Dezember erfolgt die komplette Übernahme auf 100 Prozent. Lauda blieb Chairman. (APA, 21.5.2019)