Für Aufregung im STANDARD-Forum sorgte kürzlich der Artikel, in dem über mögliche Turbulenzen in H.-C. und Philippa Straches Ehe im Zuge der Ibiza-Affäre geschrieben wurde. Der Vorwurf wurde laut, das Privatleben des ehemaligen Vizekanzlers gehe niemanden etwas an – im Forum zum Artikel wurde dazu intensiv diskutiert:

Haben Personen öffentlichen Interesses ein Recht auf Privatleben?
Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Pro von User "reef of solipsism"

"Jein. Grundsätzlich ja. Jedoch haben rechte Populisten oft die eigenwillige Angewohnheit, ihr plakativ normgerechtes Familienleben bevorzugt im Wahlkampf zur Schau zu stellen, womit dieses zum Teil ihrer politischen Inszenierung und damit auch zum Thema öffentlichen Interesses wird. Die Diskrepanz zwischen nach außen gezeigter Fassade und tatsächlichem Verhalten hinter verschlossenen Türen ist ein zentraler Aspekt dieser Affäre, weshalb es – innerhalb bestimmter Grenzen – auch legitim ist, über die Auswirkungen auf das zuvor reklamemäßig präsentierte Privatleben zu berichten."

Kontra von User "Gentleman1977"

"Die Medien sollten ihre Grenzen kennen. Haltet euch zurück! Sie sind keine Personen im öffentlichen Interesse mehr, und somit haben sie ein Recht auf Privatsphäre ... Da geht es auch um deren Kind. Zeigt Haltung! Die Ehe der beiden geht niemand was an. Das Video schon ... Aber nicht die Ehe. Zeigt mal Klasse und Haltung!"

Welche Position vertreten Sie in der Frage?

Wenn man sein Privatleben anlassbezogen bewusst öffentlich macht, kann man sich dann in anderen Situationen auf sein Recht auf Privatsphäre berufen? Wo verläuft die Grenze zwischen berechtigtem öffentlichem Interesse und Voyeurismus? Was muss immer privat bleiben? Diskutieren Sie im Forum! (aan, 22.5.2019)