Ah-Mer-Ah-Su verarbeitet ihre Erfahrungen als schwarze transsexuelle Frau in ihrer bezaubernd eingängigen Popmusik, die es beim S_P_I_T_ Queer Performance Festival zu hören gibt.

Foto: Ah-Mer-Ah-Su

Freitag, 31.5.2019

Manchmal sind die besten Partys eigentlich nur Rahmenprogramm. Festivals, Vernissagen, Grätzlfeste und eigentlich fast jede Dachgleiche haben mittlerweile ein Line-up – oft musikalisch gar nicht uninteressant.

Dieses Wochenende ist ein gutes Beispiel: Im Belvedere 21 darf man sich unter Kunstis mischen, während DJs mischen. Die Ausstellung Über das Neue geht mit Performance, Konzert und natürlich Auflegerei zu Ende. Auch das Kurzfilmfestival VIS feiert sich selbst an wechselnden Locations; heute im Club U bei der Fête Très chic mit den DJs Agathe Bauer und Chrislee Bear. Das zweitägige S_P_I_T_ Queer Performance Festival bleibt nicht nur im Tanzquartier, sondern lagert seine heutige Party ins Fluc aus. Ah-Mer-Ah-Su verarbeitet ihre Erfahrungen als schwarze transsexuelle Frau in ihrer bezaubernd eingängigen Popmusik, die es live zu hören gibt. Auch die DJ-Sets von so_slow phist und Rumi von Baires seien wärmstens empfohlen.

Klassische Clubveranstaltungen gibt’s natürlich auch: Im Rhiz geht’s mit den Raritätenjägern vom Accordia Schallplattenclub wieder in die im besten Sinne obskursten Ecken der 50er, 60er und 70er. Tropisch, klebrig und heiß wird es wie immer bei The Birds & The Bees im Volksgarten Pavillon.

Trancig, psychedelisch und technoid wird’s bei Kodama im Werk. Im Celeste verabschiedet sich die Reihe Service mit Ping Pong und fescher Musik von Wegbegleitern in die Sommerpause.

Samstag, 1.6.

Stolz ohne Vorurteil gibt es bei der Europride, die heute startet. Ab 14 Uhr wird beim Straßenfest in der Otto-Bauer-Gasse unter dem Motto Andersrum ist nicht verkehrt proeuropäisch queer gefeiert.

Die Festwochen wüten noch immer, ihre Nachtschichten sind mittlerweile vom Volkstheater in die Gösserhallen migriert, wo am Samstag das Kollektiv Struma + Iodine die Party ausrichtet. Konzentrieren darf man sich dort etwa auf die präzisen, ruhigen Kompositionen der wunderbaren Kanadierin Kara-Lis Coverdale.

Von Bowie bis The Cure hantelt sich Station to Station im Club U, Drum ’n’ Bass liefern Mainframe Recordings in der Arena, Hip-Hop und Techno gibt’s bei der Einjahresfeier von Place im Sass. (AMira ben Saoud, 31.5.2019)