Kurt Palm ist von allen Serien "Twin Peaks" die allerliebste. In seinem neuen Buch "Monster" treiben ebenso schlimme Ungetüme ihr Unwesen.

Foto: Palmfiction

Eigentlich ist Kurt Palm die Antithese zu Serienreif. Er schaut nämlich keine Serien, sagt der Schriftsteller von sich. So ganz stimmt das aber natürlich auch wieder nicht. Denn Kurt Palm hat geschaut – um nicht zu sagen, er hat sich verschaut, nämlich 1990 in "Twin Peaks". David Lynchs Serienmonument faszinierte den Schriftsteller und Regisseur so sehr, dass er eigentlich mit "Bad Fucking" das österreichische Pendant plante, wie er im Podcast mit Doris Priesching ausführlich erzählt:

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Seine weitere Serienerfahrungen lassen sich in drei Sätzen zusammenfassen: Von "Baywatch" sah er drei Folgen, von "Desperate Housewives" ungefähr zehn. In seiner Kindheit sah er "Lassie" und "Fury". Dass es "Games of Thrones" gibt, weiß er, worum es geht, schon wieder nicht mehr.

Kurt Palm sagt also von sich selbst: "Mich interessieren Serien eigentlich nicht, darum kenne ich von den meisten aktuellen Serien nicht einmal die Namen."

Das ist umso erstaunlicher, denn so gut wie alle seine Bücher sind Erzählungen, die sich in Aufbau und Dramaturgie hervorragend als Serie eignen würden, so auch die neue Krimigroteske "Monster".

In dem Buch ziehen im und am fiktiven Rottensee allerlei Ungetüme ihre Kreise. Jene an Land hält Palm für eindeutig gefährlicher, umso mehr, als die momentane Realität selbst Palms irrwitzige Landpartie überholt hat: Ibizagate ist für den Schriftsteller uneinholbar – "das derzeit beste Programm".

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