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Paris – Wie zuletzt 2016 ist am Mittwoch der Regen bei den French Open wieder einmal der große Spielverderber gewesen. Nach stundenlangem Zuwarten, wohl auch um Regenversicherungen gerecht zu werden, ist der elfte Spieltag des mit 42,66 Millionen Euro dotierten größten Sandplatz-Tennisturniers der Welt endgültig gestrichen worden.

Zuletzt war am 30. Mai 2016 nichts mehr gegangen und auch damals war der Niederösterreicher Dominic Thiem unter den betroffenen Spielern gewesen. Dieses Jahr ist es allerdings kein Achtelfinale wie damals gegen Marcel Granollers, sondern bereits das Viertelfinale gegen den 23-jährigen Russen Karen Chatschanow, das u.a. auf Donnerstag verschoben werden musste. Thiem und Chatschanow spielen nun am Donnerstag die zweite Partie nach 12.00 Uhr, allerdings nicht vor 14.30 Uhr (live auf ORF 1) auf dem Court Suzanne Lenglen.

"Doppelschicht"

Damit winkt nun jenen vier Herren und vier Frauen, die am Mittwoch im Einzel die Runde der letzten acht hätten bestreiten sollen, eine beim Grand Slam seltene "Doppelschicht": Der übliche Rhythmus mit einem Tag Match und einem Tag Pause wird für die Sieger der auf Donnerstag verschobenen Partien durchbrochen, denn das Herren-Halbfinale steht am Freitag auf dem Turnierplan.

Betroffen waren neben Thiem und seinem russischen Gegner Chatschanow auch der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic (SRB) und Alexander Zverev (GER) sowie die beiden Viertelfinali der Damen zwischen Simona Halep (ROU) und Amanda Anisimova (USA) bzw. Madison Keys (USA) gegen Ashleigh Barty (AUS).

Diese Absage ist für die Veranstalter in der zweiten Woche etwas leichter zu verkraften, da die Hauptbewerbe in den Einzeln, Doppeln und Mixed weit vorangeschritten sind.

Dach

Einmal mehr wird an der Porte d'Auteuil im Westen von Paris das fehlende Dach schmerzlich vermisst. Entgegen früherer Ankündigungen ist zwar das Stadion nun neu errichtet und vorbereitet, doch das fertige, einziehbare Dach wird es erst 2021 geben. Lediglich die statische Unterkonstruktion wird 2020 fertig sein.

Paris ist das nach wie vor letzte Grand-Slam-Turnier ohne Dach. Wobei ein Dach eigentlich auch zu wenig ist: Bei den Australian Open gibt es drei, bei den US Open zwei und in Wimbledon ab diesem Jahr ebenfalls zwei Dächer. Spekuliert wird über ein zweites Dach über dem Court Suzanne Lenglen im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2024 und dort könnten dann die Box-Wettkämpfe stattfinden.

Vielleicht Montag

Turnierdirektor Guy Forget hat auch wegen schlechter Prognosen für Freitag eine Verschiebung beider Einzel-Endspiele nicht ausgeschlossen. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass wir am Montag das Herren-Finale spielen können", sagte Forget im Rückblick auf das Finale 2012 zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal. "Im schlimmsten Fall könnten wir darüber auch für die Damen nachdenken."

Die ursprünglich für Donnerstag angesetzten Halbfinali der Damen wurden auf Freitag verschoben, für den die Meteorologen Regen vorausgesagt haben. Es könnte daher passieren, dass eine der beiden Finalistinnen am Donnerstag ihr Viertel-, am Freitag das Halb- und am Samstag das Finale spielen muss. Eine Verschiebung des Damen-Endspiels auf Sonntag sei "nicht das, was wir tun wollen", erläuterte Forget. Es würden aber alle Möglichkeiten und Szenarien geprüft.(APA, 5.6.2019)