Auf dem Ring erstrahlt seit Donnerstag ein Regenbogen.

Foto: Facebook/Stadt Wien

Wien – In etwas mehr als einer Woche, am 15. Juni, erreicht mit der Regenbogenparade in Wien das größte Event der europäischen LGBTIQ-Community seinen Höhepunkt: die Euro Pride. Das zweiwöchige Event, das am 1. Juni begann, umfasst rund 50 Veranstaltungen vom Life Ball über das Euro Pride Village auf dem Rathausplatz bis zur Regenbogenparade. Insgesamt werden bis zu eine Million Besucher erwartet.

Aus diesem Grund hat die Stadt Wien in der Nacht auf Donnerstag ein weiteres buntes Zeichen für Toleranz gesetzt: Der Zebrastreifen, der zwischen Burgtheater und Rathausplatz über den Ring führt, wurde in den Farben des Regenbogens bemalt.

Der bunte Zebrastreifen wird auch über die Euro Pride hinaus den Ring zieren. "Das bleibt jetzt dauerhaft", schrieb Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) am Donnerstag auf Facebook.

Aber nicht nur der Schutzweg vor dem Burgtheater erstrahlt in leuchtenden Farben. Auch die größte Hochschule des Landes, die Universität Wien, ist "proud to be part of it" – und zeigt das mit einem Regenbogen vor dem Haupteingang. "Im Rahmen der Euro Pride Vienna 2019 hisst die Universität Wien nicht nur die bekannten Regenbogenfahnen, auch die Stiege vor dem Hauptgebäude setzt ein buntes Zeichen der Akzeptanz und Toleranz", heißt es auf der Website der Uni.

Am Freitag findet auf der Unirampe zudem ein "Kiss-Flashmob" statt. Ebenfalls auf dem Programm der Uni Wien stehen Regenbogenführungen, die sich "kritisch mit dem akademischen Diskurs über Homosexualität" auseinandersetzen und die "Repräsentation von schwulen und lesbischen Lebenskontexten im universitären Betrieb der Vergangenheit und Gegenwart" beleuchten.

Dichtes Rahmenprogramm

Die Euro Pride findet jedes Jahr in einem anderen europäischen Land statt. Nach Stockholm und Göteborg ist heuer Wien an der Reihe – zum zweiten Mal nach 2001. Die Veranstaltung wird von der Homosexuellen-Initiative (Hosi) über eine eigens gegründete Tochterfirma organisiert. "Die Stimmung ist euphorisch. Wenn Menschen für Menschenrechte, Liebe, Akzeptanz auftreten, ist das immer unglaublich positiv begleitet. Wir freuen uns unglaublich", sagte Organisatorin Katharina Kacerovsky.

Auf dem Programm stehen rund 50 Veranstaltungen. Nach dem Motto "Together & proud" gibt es größere Events wie einen Fünf-Kilometer-Lauf auf der Ringstraße oder die Euro-Pride-Konferenz, die sich LGBTIQ-Themen widmet. Im Euro-Pride-Village auf dem Rathausplatz und im Euro-Pride-Park im Sigmund-Freud-Park gibt es Gastro-Angebote und Live-Performances.

Ein weiterer Auszug aus dem Programm: Bei der "Wedding Day Party" können einander Paare im Luxushotel Le Méridien das Jawort geben. Im Kunsthistorischen Museum werden spezielle Führungen angeboten, beim "Beach Day" in der Strandbar Herrmann Cocktails und DJ-Musik, beim "Pool Day" im Schönbrunner Bad Schwimmspaß und Beachvolleyball. Auch der Life Ball am Samstag ist Teil des Spektakels. Zusätzlich bieten zahlreiche Museen ein spezielles Programm.

Rekord bei Parade erwartet

Höhepunkt ist die Regenbogenparade am 15. Juni, bei der eine Rekordteilnehmerzahl erwartet wird. Die Veranstalter gehen von bis zu 500.000 Menschen aus. Start ist um 12 Uhr beim Burgtheater, dann setzt sich der Zug in Bewegung – auch dieses Mal wieder gegen die Fahrtrichtung über den Ring. Für die Abschlusskundgebung sind Statements von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, EU-Justizkommissarin Věra Jourová, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Song-Contest-Siegerin Conchita Wurst angekündigt. (APA, red, 6.6.2019)