Stefan Lainer war gegen Slowenien einer von sieben Bullen in der Start-Elf.

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Klagenfurt – Wie groß der Einfluss von Red-Bull-Mannschaften auf das österreichische Fußball-Nationalteam geworden ist, verrät allein schon ein Blick auf die Aufstellung beim 1:0-Sieg am Freitag in der EM-Qualifikation in Klagenfurt gegen Slowenien. Sieben Spieler mit Salzburg-Vergangenheit standen in der Startformation, ein Achter wurde eingewechselt.

Das bringt unter anderem den Vorteil, dass mit Konrad Laimer ein Debütant mühelos integriert werden konnte. Der Leipzig-Profi bildete mit Xaver Schlager gegen Slowenien das zentrale Mittelfeld. Zuvor spielte das Duo in gemeinsamen Mozartstädter Zeiten jahrelang zusammen. "Wir kennen uns in- und auswendig, das gibt Sicherheit", erklärte Schlager.

Salzburg und Leipzig haben nicht nur denselben Geldgeber, sondern auch dieselbe Spielphilosophie – die allerdings nur bedingt mit jener der ÖFB-Auswahl kompatibel ist. "Es gibt verschiedene Ansätze. Bei Salzburg ist die Devise, nach vorne zu pressen. Andere Mannschaften lassen sich lieber zurückfallen und stehen sicher. Bei der Nationalmannschaft müssen wir eine gute Mischung haben", meinte Schlager.

Kein Dauerpressing wie im Verein

Im ÖFB-Team gilt es für die Red-Bull-Kicker daher, ihre Spielweise anzupassen. "Sicher ist es ein anderes Spiel, aber das kriegt man mit der Zeit hin. Die Leute erwarten, dass wir wie Red Bull spielen, doch das geht nicht. Dazu müsste man jeden Tag miteinander trainieren. In der Woche mit dem Nationalteam ist es wichtig, einen Plan auszuarbeiten und ihn umzusetzen", betonte Schlager.

Ähnlich äußerte sich sein Clubkollege Stefan Lainer. "Man kann in der Nationalmannschaft nicht so spielen wie im Verein, da wird ein anderer Fußball gespielt. In Salzburg sind wir auf volles Pressing ausgelegt, im Team haben wir eine andere Spielweise. Da muss man sich in der einen oder anderen Situation zurücknehmen und den Laden dicht halten", erzählte der Rechtsverteidiger.

Was dem ÖFB-Team gut tut

Lainer lag damit auf einer Wellenlänge mit ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. "Bei Red Bull ist in den letzten Jahren sehr viel Gutes passiert, aber man muss aufpassen, wenn man diese Spielweise eins zu eins für das Nationalteam einfordert. Da gibt es Spieler, die aus anderen Mannschaften kommen, die eine andere Art des Fußballs bevorzugen. Doch natürlich tut uns die Laufbereitschaft und Aggressivität der Red-Bull-Spieler gut."

Diese Qualitäten werden auch für das EM-Quali-Duell mit Nordmazedonien am Montag in Skopje benötigt. "Es wird eine Partie auf Messers Schneide. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen und mit hundertprozentigem Kampfgeist agieren, dann, glaube ich, werden wir uns durchsetzen", prophezeite Lainer. (APA, 9.6.2019)