Kandidiert Philippa Strache für den Nationalrat? Ihr soll der zweite FPÖ-Listenplatz in Wien angeboten worden sein.

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Wien – Heinz-Christian Strache will erst am Montag bekanntgeben, ob er sein Mandat im EU-Parlament annehmen wird. Das dürfte auch damit zusammenhängen, ob seine Ehefrau Philippa für den Nationalrat kandidiert und an welcher Stelle.

Am Freitagnachmittag tagt dazu der FPÖ-Landesparteivorstand. Wie dem STANDARD bestätigt wurde, gab es im Vorfeld aber bereits innerparteiliche Absprachen für eine Kandidatur von Philippa Strache. Sie könnte auf Platz zwei der Wiener Landesliste für den Nationalrat kandidieren. Auf Platz eins gilt FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch als gesetzt, dahinter sollen Philippa beziehungsweise der langjährige Justizsprecher Harald Stefan kandidieren – hier war die genaue Reihenfolge zwar noch offen, als wahrscheinlich galt aber, dass für Stefan Platz drei bleibt.

Der Justizsprecher muss aber wohl auch mit Rang drei nicht zittern. Er kandidiert auch für die Bezirke 10 bis 12 und hat dort gute Chancen auf ein Grundmandat, wäre daher nicht auf die Absicherung über die Landesliste angewiesen.

Laut "Kurier" könnte Philippa Strache, die Tierschutzbeauftragte der FPÖ, den jetzige Tierschutzsprecher der Partei, den Nationalratsabgeordneten Josef Riemer, der aus Altersgründen nicht mehr kandidieren dürfte, ersetzen.

Hofers Angebot an Strache

Innerparteilich wird nun davon ausgegangen, dass Ex-Obmann Heinz-Christian Strache sein EU-Mandat, auf das er Dank Vorzugsstimmen Anspruch hätte, doch nicht annimmt. Fix ist das aber noch nicht.

Am Donnerstag gab es eine Unterredung zwischen Strache und seinem designierten Nachfolger Norbert Hofer. Dabei soll der Deal vorbesprochen worden sein. Weiters soll Hofer Strache versprochen haben, ihn als Spitzenkandidaten für die nächste Wien-Wahl aufzustellen, wenn keine Anklage gegen ihn im Zuge der Ibiza-Videos erhoben wird.

Allerdings gibt es bereits Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Strache. Wie das Nachrichtenmagazin "Profil" am Donnerstag berichtete, lautet der Verdacht auf Untreue. Der APA wurden die Ermittlungen gegen Strache von der WKStA bestätigt.

Die Ermittlungen werden gegen Strache und den ebenfalls zurückgetretenen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus sowie gegen Unbekannte wegen Untreue "in unterschiedlichen Beteiligungsformen" geführt, heißt es. Straches Anwalt Johann Pauer bat gegenüber "Profil" um Verständnis, dass er sich "zu laufenden Strafverfahren nicht äußern" könne. (red, 14.6.2019)