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"3" bietet in Linz ersten Pilotkunden 5G. Der kommerzielle Start soll bis Jahresende erfolgen.

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Zur Präsentation hat "3"-CEO Jan Trionow (Zweiter von links) den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (ganz links), Landeshauptmann Thomas Stelzer (Zweiter von rechts) und Horst Hörtner, Senior Director Ars Electronica Futurelab (ganz rechts), geholt.

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Der Mobilfunker "3" hat am Mittwoch in Linz den Start seines 5G-Netzes bekanntgegeben. Zu Beginn ist die Innenstadt abgedeckt. Pilotkunden können das Netz bereits verwenden. Bis Jahresende will man in Linz eine Vollversorgung mit der nächsten Mobilfunkgeneration erreichen und auch mit kommerziellen Tarifen starten.

20 Sendestationen für erste Kunden

Zunächst wurden in der oberösterreichischen Landeshauptstadt 20 Sendestationen mit 5G ausgerüstet. Einer der ersten Kunden, die das Netz mit speziellen SIM-Karten und 5G-Routern nutzen können, ist das Ars Electronica Center. Dort fängt man nun damit an, erste 5G-Anwendungen für die Besucher zu installieren. Aktuell wurde die Infrastruktur mit ZTE aufgebaut, der Partner für den flächendeckenden Ausbau wird noch per Ausschreibung gesucht. Das könnte auch Huawei sein, wie CEO Jan Trionow betonte, das aufgrund eines Banns in den USA unter Druck geraten ist.

Weitere Regionen sollen nach Bedarf erschlossen werden. "3" ruft daher Unternehmen, Institutionen und Gemeinden auf, Projektideen einzureichen. Zum Startschuss am Donnerstag holte man auch Vertreter aus der Politik. Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer begrüßte den Start in Linz als Standort zahlreicher Industriebetriebe. Bürgermeister Klaus Luger betonte, dass man Digitalisierung nicht als Bedrohung für den Arbeitsmarkt sehen dürfe und 5G den Status von Linz als Industriehauptstadt Österreichs sichern werde.

5G-Streaming für Videospiele

Zum Start hat "3" auch einige Anwendungen demonstriert, die zeigen sollen, was mit 5G in Zukunft möglich sein wird. Dazu hat man etwa eine Kooperation mit dem spanischen Unternehmen Play Giga geschlossen. Über eine Cloud-Plattform können Games via 5G auf Fernseher, Smartphone oder Virtual-Reality-Geräte gestreamt werden. Wenn das 5G-Netz von "3" kommerziell verfügbar ist, wird man das Produkt auch Kunden anbieten. 2019 dürfte das aber noch nicht der Fall sein.

Eine weitere Anwendung ist das Bee-O-Meter – ein vernetzter Bienenstock, der ausfliegende und zurückkehrende Bienen erkennt, zählt sowie Einflüsse aus der Umgebung in Echtzeit überwacht. Die Anwendung soll Rückschlüsse auf das Bienensterben durch Umweltbelastungen ermöglichen. Vorerst nur ein Prototyp, werden nun Partner für die Kommerzialisierung gesucht.

Seitenhieb auf A1 und Magenta

Aktuell kann das Unternehmen in seinem 5G-Netz eine Übertragungsrate von bis zu 1 Gbit/s bieten. Später sollen noch höhere Geschwindigkeiten möglich sein. Neben "3" hat in Österreich bisher nur Magenta erste 5G-Sendestationen gestartet. "3"-Chef Trionow ließ sich bei der Präsentation einen Seitenhieb auf die Konkurrenz nicht nehmen. Bei vereinzelten Standorten könne noch nicht von einem Netz die Rede sein. Sowohl Magenta als auch A1 haben zudem bereits kommerzielle 5G-ready-Tarife vorgestellt. Das bedeutet, dass Kunden die 5G-Netze sofort nutzen können, sobald diese gestartet sind. Bei A1 wird das erst 2020 der Fall sein, der Mobilfunker verlangt aber schon jetzt 99,90 Euro für das "5G Feeling" im aktuellen Netz. Im Gegensatz zu diesem 5G ready biete "3" Real 5G, so Trionow. (Birgit Riegler, 20.6.2019)