Ubuntu verabschiedet sich von der 32-Bit-Version.

Foto: Canonical

Rechner mit 64-Bit-Prozessoren gibt es schon lange, auf der Softwareseite ist die Umstellung hingegen etwas langsamer verlaufen. So gibt es Betriebssysteme wie Windows oder Linux üblicherweise auch noch immer in 32-Bit-Varianten. Nun zieht aber zumindest einer der Anbieter den Stecker.

Abschluss

Der Softwarehersteller Canonical hat das Ende der 32-Bit-Ausgabe von Ubuntu angekündigt. Bereits das kommende Ubuntu 19.10 soll ausschließlich in eine 64-Bit-Fassung erscheinen, kündigt Release-Manager Steve Langasek in einer Nachricht an die die Entwickler an. Eine wichtige Einschränkung dabei: Dies gilt nur für x86-Rechner, also jene mit Intel oder AMD-Prozessoren. Für andere Architekturen wie ARM bleibt der 32-Bit-Support hingegen weiterbestehen.

Auf einer eigenen Seite geht das Unternehmen auf die Beweggründe ein. An oberster Stelle steht der Wartungsaufwand: Dieser sei nicht nur wegen der Doppelgleisigkeit beträchtlich, er steige auch immer weiter an. Dies liege daran, dass sowohl der Linux Kernel als auch viele andere Systemkomponenten sowie zentrale Programme wie Browser zunehmend den 32-Bit-Support vernachlässigen. Hier müssten dann die Ubuntu-Entwickler einspringen. Dem stehe die Realität gegenüber, dass die 32-Bit-Version von Ubuntu immer weniger genutzt werde. Derzeit würde diese nur mehr von 1 Prozent aller User eingesetzt, beteuert Canonical.

Ausblick

Die Entscheidung fällt nicht zuletzt mit dem Blick auf die nächste "Long Term Support"-Release – also Ubuntu 20.04. Da dieses fünf Jahre lang gepflegt wird, hätte man hier eine 32-Bit-Ausgabe noch lange mitschleppen müssen. Ubuntu-User, die weiter eine 32-Bit-Version brauchen, bleibt damit nur mehr der Rückgriff auf Ubuntu 18.04. Dieses wird zumindest noch bis April 2023 mit Updates versorgt. Damit folgt die Hauptdistribution übrigens dem Vorbild vieler Derivate, die den 32-Bit-Support bereits vor einigen Monaten eingestellt haben. (apo, 21.6.2019)