Der 13A fährt bald nicht mehr durch die Mariahilfer Straße.

Foto: Wiener Linien / Helmer Manfred

Wien – Der Streit um die neue Streckenführung der Buslinie 13A hat ein Ende. Mit rund 15 Millionen Fahrgästen pro Jahr sei es fast schon "eine gefährliche Drohung" gewesen, dass die Buslinie während der für das U2/U5-Linienkreuz nötigen Umbauarbeiten in der Kirchengasse, wo der Bus momentan fährt, kurzgeführt werden könnte, sagte Öffi-Stadträtin Ulli Sima am Montag. Das hätte bedeutet, dass es zwischen Mariahilfer Straße und Siebensterngasse keine Busverbindung gegeben hätte.

Doch die Zeit der Drohung ist vorbei: In Zukunft fährt die Linie in beiden Fahrtrichtungen durch die Neubaugasse, wie ursprünglich von den Wiener Linien vorgeschlagen. "Ein guter Kompromiss", wie Sima sagte. So können die Fahrgäste "schnell und unkompliziert in die U3 umsteigen". Das oberste Ziel sei gewesen, dass "die Fahrgäste keinen Wandertag unternehmen müssen".

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In Fahrtrichtung Hauptbahnhof wird die Linie wie gewohnt fahren. Richtung Alser Straße soll der Bus bei der Gumpendorfer Straße in die Amerlinggasse biegen und durch die Neubaugasse bis zur Burggasse fahren, wo er wieder auf die gewohnte Route wechselt. Dadurch werde auch die Mariahilfer Straße entlastet.

Begegnungszone Neubaugasse

Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne), der in der Vergangenheit eine andere Streckenführung favorisiert hatte, zeigte sich dennoch zufrieden. Die Öffi-Betriebe werden keinen Baustellenverkehr durch die Gasse leiten. Und im Zuge der Arbeiten für die U-Bahn bekommt Neubau eine weitere Begegnungszone – und zwar genau dort, wo künftig die Busse der 13A-Linie verkehren sollen: Die Neubaugasse wird zwischen Burggasse und Mariahilfer Straße verkehrsberuhigt. Dabei werden Schanigärten zum Großteil so erhalten bleiben, wie sie aktuell vorhanden sind, nur ein kleiner Teil muss um wenige Meter versetzt werden, so Sima.

Laut Reiter soll die Planungsphase der Begegnungszone noch bis Herbst andauern. Nach der Ausschreibung sollen im März 2020 die Bauarbeiten starten. Mit dem Schulbeginn im Herbst sollen die Schüler dann mit dem 13A durch die Begegnungszone in der Neubaugasse fahren können. Wie genau die Neugestaltung der Straßenoberfläche ausfallen wird, ist noch nicht klar. Der grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch sieht die Neubaugasse ähnlich wie die Rotenturmstraße. Verkehrsstreifen sollen angeglichen werden, mehr Bäume und Wasser kommen. Weniger werden die Parkplätze. Maresch verwies darauf, dass es schon jetzt viele Ladezonen im unteren Teil der Neubaugasse gebe. Von ihnen wird es wohl mehr geben, sie sollen aber in der Nacht zum Parken zur Verfügung stehen.

Kühle Zone in Neubau

Und nicht nur die Neubaugasse soll umgestaltet werden. Neubau wird im Siebensternviertel nach dem Vorbild der Zieglergasse eine "kühle Zone" erhalten. Denn: "Die Auswirkungen des Klimawandels sind nicht mehr wegzudiskutieren", sagte Reiter. Gerade im siebten Bezirk mit "nur zwei Prozent Grünanteil und keinem fließenden Gewässer" seien die Bewohner besonders betroffen. Fokus der neuen Zonen sind mehr Bepflanzung, "Aufenthalts-Oasen" sowie Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Für Reiter ist die Umgestaltung des Siebensternviertels "ein Pilotprojekt für klimaangepasste Stadtentwicklung" und nur Teil des Masterplans für Neubau.

Der zeitliche Rahmen ist allerdings ein großer. So sollen die Maßnahmen im Zuge des U-Bahn-Baus innerhalb der nächsten acht Jahre umgesetzt werden, wie Reiter berichtete. Unbeantwortet bleibt vorerst auch die Frage nach den Kosten für das Projekt. Sima erklärte lediglich, dass das Geld aus dem Topf für den U-Bahn-Bau genommen werde, da sowieso gebaut würde. (Oona Kroisleitner, 24.6.2109)