Ein Laser könnte künftig kontaktlos die Herzfrequenzen erfassen und somit Menschen identifizieren.

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Kein Herz schlägt so wie Ihres! Was romantisch klingen mag, ist ein wissenschaftliches Faktum, das die Herzen so mancher Überwachungsfetischisten höher schlagen lässt. Denn die Herzfrequenz ist so eindeutig wie ein Fingerabdruck oder eine Iris und lässt sich im Gegensatz zu diesen nicht so leicht manipulieren.

Diese Tatsache machte sich das US-Verteidigungsministerium zunutze, um ein Gerät zu entwickeln, das Personen am Herzschlag identifizieren kann – und zwar ohne Berührung. Wie das "MIT Technology Review" berichtet, kann ein Laser eine Person aus über 200 Metern Entfernung erkennen. Mit besseren Lasern seien auch größere Distanzen möglich.

Nutzung abseits von Überwachung möglich

Die Technik könnte als Alternative zur Gesichtserkennung zum Einsatz kommen, die – zumindest momentan – noch eine möglichst hochauflösende und frontale Aufnahme des Gesichts benötigt. Die Technologie könnte aber nicht nur zur Überwachung eingesetzt werden. Ärzte könnten etwa den Herzschlag von Personen überprüfen, ohne den Patienten zu berühren.

Muss man also künftig vor jedem Laser flüchten? Nein, das ist gar nicht notwendig. Denn das auf den Namen Jetson getaufte Gerät arbeitet mit einem Infrarotlaser, der für das bloße Auge unsichtbar ist. Jetson arbeitet mithilfe von Laservibrometrie, dabei werden die durch den Herzschlag verursachten Schwingungen auf der Haut gemessen. Circa 30 Sekunden dauert es, bis das Gerät ein brauchbares Ergebnis liefert. Die Zielperson müsste also ruhig stehen oder sitzen.

Der Laser würde auch durch dünne Kleidung wie T-Shirts oder Jacken hindurch funktionieren, nicht aber durch eine Winterjacke. Das Einzige also, was gegen die Überwachungslaser hilft: warm anziehen! (red, 28.6.2019)