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Anlass für die Ermittlungen sind zwei Strafanzeigen des Landes Burgenland, dabei geht es um Wohnbaugenossenschaften. Die Wohnungen am Symbolfoto haben mit der Causa jedoch nichts zu tun.

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Wien – Rund 50 Hausdurchsuchgen, 16 Personen sowie neun Unternehmen, die von der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) verfolgt werden: Die Causa Immobiliendeals von Michael Tojner rund um Wohnbaugenossenschaften im Burgenland hat sich ziemlich ausgewachsen.

Anlass für die Ermittlungen sind zwei Strafanzeigen des Landes Burgenland: Man sei im Zusammenhang mit der Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Wohnbaugenossenschaften Pannonia, Gesfö und Riedenhof betrogen worden. Konkret geht es um die Grundlagen für die Berechnung der Abschlagszahlung, die dem Land dabei zusteht.

Neben Michael Tojner, Rechtsanwälten sowie Wirtschaftsprüfern und Immobilienexperten ist auch der Vorarlberger Unternehmer Martin Ohneberg auf der Liste der Beschuldigten gelandet. Laut Verdacht der WKStA soll er Treuhänder Tojners gewesen sein. Was Ohneberg zurückweist.

Der heutige Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg steht geschäftlich seit 2010 mit Unternehmer Tojner in geschäftlichem Kontakt, heißt es in der Anordnung der WKStA zu den Hausdurchsuchungen.

Verdacht auf Beihilfe zu Betrug und Untreue

Ein Deal hat bei den Ermittlern den Verdacht auf Beihilfe zu Betrug und Untreue erweckt; sie stützen sich dabei auf die Anzeige rund um die Pannonia.

Es geht um die Paulitschgasse 14-16 Bauträger GmbH, bei der der Vorarlberger einst Geschäftsführer war. Laut WKStA hat die Pannonia diese Gesellschaft 2010 übernommen, Ohneberg wurde später ihr Geschäftsführer. Die Gesellschaft Paulitschgasse soll eine Liegenschaft in Kärnten entwickelt haben und landete letztlich bei der Kerberos Beteiligungen GmbH. Die gehört inzwischen Tojner und wurde im Oktober 2018 aufgelöst.

Laut Anzeige des Burgenlands wurde das Vermögen der Paulitschgasse-Firma bei der Bemessung der Abschlagszahlung nicht ausreichend berücksichtigt. Allerdings, so heißt es in der Anzeige, seien Angaben zu Schadenshöhe oder Vorgängen nicht möglich, da "keine substanzhaltigen Unterlagen" zur Verfügung stehen.

Ohneberg lässt ausrichten, dass "die Vorwürfe falsch sind", er bestreite sie "aufs Energischste". Stellung nehmen dazu werde er ausschließlich gegenüber der Staatsanwaltschaft. Für alle hier Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Als IV-Chef bestätigt

Am Montagabend wurde Ohneberg vom Vorstand der IV einstimmig in seiner Funktion bestätigt. Er wird der IV damit bis mindestens 2023 vorstehen. Ebenfalls einstimmig gewählt wurden die Vizepräsidenten Hubert Rhomberg, Heinz Senger-Weiss und Christine Schwarz-Fuchs, teilte die IV mit. (gra, APA, 2.7.2019)