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Brand im ölverarbeitenden Betrieb in Buqayq.

Foto: Reuters/Saudia Arabia

Saudi-Arabien gehört zu den Ländern mit den höchsten Rüstungsausgaben weltweit, es gibt Milliarden für Hightech-Militärgerät aus: Und dennoch reichen ein paar relativ einfache Drohnen aus, um Teile der ölproduzierenden Industrie zum Erlahmen zu bringen, mit internationalen Folgen. Die Details dessen, was in den Aramco-Anlagen geschehen ist, wird man nicht so schnell erfahren, aber allein die Satellitenbilder – riesige Rauchwolken über der Arabischen Halbinsel – sprechen für sich.

Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben sich bekannt, die USA haben den Iran als direkt Schuldigen benannt. Eine fast hilflos wirkende Geste, die beweisen soll, dass auch nach dem Abgang des Iran-Falken John Bolton in Washington nicht die Laxheit ausgebrochen ist. Aber die Frage nach den Konsequenzen bleibt offen: Der Preis eines Kriegs am Persischen Golf erscheint den meisten Beteiligten noch immer zu hoch. Darüber hinaus sind Experten weiterhin der Meinung, dass der Iran die Huthis zwar eindeutig unterstützt, diese aber durchaus auch auf eigene Rechnung und nicht nur auf Befehl aus Teheran agieren.

Für Saudi-Arabien, wo es wirtschaftlich ohnehin nicht so läuft, wie es die "Vision 2030" von Kronprinz Mohammed bin Salman vorsieht, ist nicht nur der ökonomische Schaden, sondern auch der Ansehensverlust enorm. Aber auch für den Iran wird es international immer ungemütlicher, jede US-Sanktionslockerung ist damit vom Tisch. (Gudrun Harrer, 16.9.2019)