Ex-Planungssprecher der Wiener Grünen, Christoph Chorherr

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Ein Verein, der sich für Schulprojekte in Südafrika einsetzt, erhält Spenden aus der Immobilienwirtschaft. Vereinsgründer und vormaliger Obmann ist der Ex-Planungssprecher der Wiener Grünen, Christoph Chorherr. Die Grünen sind in der Stadtregierung für Flächenwidmungen zuständig, von denen wiederum die Bauwirtschaft abhängig ist. Grund genug, sich die Geldflüsse näher anzusehen. Haben Immobilienentwickler gespendet, um Vorteile herauszuschlagen? Gab es Zugeständnisse an Investoren? Diese Vorwürfe der Opposition stehen zumindest im Raum.

Die Grünen pflegen ein Saubermann-Image

Nun wurde mitten im Wahlkampf bekannt, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft bereits im für Flächenwidmungen zuständigen Magistrat in der Causa Chorherr ermittelt. Die anderen Parteien schlachten das aus, berufen Pressekonferenzen ein und kündigen Anfragen an. Eh klar. Die Grünen pflegen ein Saubermann-Image. Spitzenkandidat Werner Kogler wird in einem Atemzug mit Korruptionsbekämpfung genannt. Das weiße Hemd, das Kogler in diesem Wahlkampf gerne trägt, könnte etwas angepatzt werden.

Ein möglicher Skandal passt aber nicht ins Konzept der um den Wiedereinzug ins Parlament ringenden Grünen. Sie wehren sich, sprechen von einer Schmutzkübelkampagne. Aufklärung in der Causa sollte aber auch in ihrem Interesse sein – damit erst gar nicht der Verdacht aufkommt, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. (Rosa Winkler-Hermaden, 16.9.2019)