Beim Entwicklungsgebiet Eurogate II (Aspanggründe) im 3. Bezirk, wo gerade schon ein Bildungscampus gebaut wird, legte man den Anteil des geförderten Wohnbaus mit 50 Prozent fest.

Foto: Putschögl

Wien – Um wieder mehr Grundstücke für den geförderten Wohnbau sichern zu können, hat die Stadt Wien Ende 2018 die Widmungskategorie "Geförderter Wohnbau" eingeführt (wobei es sich genau genommen "nur" um besondere Bebauungsbestimmungen bei bestehenden Widmungskategorien handelt). Wie DER STANDARD aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) erfuhr, wurde sie bisher achtmal angewandt. Zum ersten Mal zum Jahreswechsel 2019/20, und das betraf ein Grundstück, das bereits im Eigentum einer gemeinnützigen Genossenschaft stand, nämlich den Parkplatz einer Wohnanlage der BWSG in der Kundratstraße (10. Bezirk). Jedenfalls müssen dort nun von den 100 Wohneinheiten, die im Zuge einer Nachverdichtung geplant sind, zwei Drittel gefördert errichtet werden.

Auch in der Weidingergasse im 22. Bezirk wurde eine Liegenschaft, die derzeit mit einem städtischen Kindergarten bebaut ist, mit der Kategorie belegt. Der Kindergarten wird abgerissen, ein neuer in einen "Gemeindebau neu" integriert.

50 Prozent im Eurogate II

Die Zwei-Drittel-Regelung gilt nun weiters in der Attemsgasse im 22. Bezirk (insgesamt 600 Wohneinheiten), beim Gebiet In der Wiesen Ost/Süd im 23. Bezirk (1800 Wohneinheiten), am Montecuccoliplatz im 13. Bezirk (127 Wohneinheiten) und beim ehemaligen Sophienspital im 7. Bezirk (180 Wohneinheiten), wobei bei den letzteren beiden Projekten ohnehin nur geförderter Wohnbau vorgesehen ist (u. a. auch mit neuen Gemeindewohnungen).

Bei drei neuen Widmungen ist man aber von der Regelung abgewichen (was in der Bauordnungsnovelle 2018 ausdrücklich ermöglicht wurde), zwei davon betreffen große Entwicklungsgebiete: Beim Neuen Landgut (1800 Wohneinheiten) hat die Stadt mit der Grundeigentümerin ÖBB eine 50-Prozent-Regelung ausverhandelt. Die Verhandlungen dazu seien nämlich schon lange vor dem Beschluss der neuen Bauordnung gelaufen, "ich bin froh, dass uns 50 Prozent gelungen sind", sagte Hebein im Frühjahr. Und auch bei Eurogate II im 3. Bezirk (1900 Wohneinheiten) wurde mit der BIG eine 50-Prozent-Regelung vereinbart. (mapu, 24.10.2020)