Polizeieinsatz vor der "Oe24"-Redaktion wegen des Protests einer feministischen Gruppe.

Foto: Markus Sulzbacher

Wien – Eine feministische Gruppe drang am Mittwochnachmittag in Räumlichkeiten von "Oe24" vor, um gegen die nach deren Formulierung "rassistische Femizidberichterstattung" des Fellner-Mediums zu protestieren. Die Wiener Einsatzgruppe Feministische Alarmabteilung (WEFA) postete ihre Aktion auch auf Twitter. Mehrere Aktivistinnen wurden demnach vorübergehend bei der Sezession von der Polizei festgehalten, dann aber wieder freigelassen.

Auf einem Transparent war zu lesen: "Hier habt ihr euren Rosenkrieg! Man(n) tötet nicht aus Liebe". Die Gruppe erklärte auf Twitter auch ihre Unterstützung für ehemalige Mitarbeiterinnen, die dem Herausgeber Wolfgang Fellner sexuelle Belästigung vorwerfen. Fellner bestreitet diese Vorwürfe als falsch und "frei erfunden", mehrere Verfahren sind zu dem Thema anhängig.

Auf einem Video ist zu sehen, wie vermummte Aktivistinnen unter anderem "Stoppt Femizide" und "Ganz Wien hasst 'Oe24'" skandieren und ein Text verlesen wird.

"Oe24"-Geschäftsführer Niki Fellner verurteilt Aktion

In einer ersten Stellungnahme zu der Aktion erklärte "Oe24"-Geschäftsführer Niki Fellner, dass man bei "Oe24" "dieses gewaltsame Eindringen von vermummten Extremisten" aufs Schärfste verurteile. "Wir werden uns von niemanden – und schon gar nicht von solchen Aktionen – an unserer kritischen Berichterstattung behindern lassen", so Niki Fellner. "Oe24" habe beim "Aufdecken des Justiz-Versagens des jüngsten Frauenmordes durch vier Afghanen eine führende Rolle gespielt" und werde sich "durch keine Aktion mundtot machen lassen". Man verurteile "insbesondere die Attacken auf unsere weiblichen Verkaufs-Mitarbeiterinnen, die von den Aktivistinnen in Angst und Schrecken versetzt wurden", und fordere schärfste Konsequenzen durch die Exekutive. (red, 7.7.2021)