Bing Dwen Dwen beim Herumhängen in Yanqing.

Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Zum Jubiläum ist es wieder einmal ein Bär geworden. Sie erinnern sich garantiert an Roni den Waschbären 1980 in Lake Placid, den gewöhnlichen Bären Mischa bei den Sommerspielen in Moskau 1980, die Eisbären Hidy und Howdy 1988 in Calgary oder etwa an Miga, den allerdings zur Familie der Robben gehörigen Seebären 2010 in Vancouver.

Bei den XXIV. Olympischen Spielen in Peking fungiert nun ein Pandabär als Maskottchen. Mit Bing Dwen Dwen verleiht 50 Jahre nach dem ersten offiziellen Olympia-Maskottchen – das war Dackel Waldi in München – der größten Bühne des Sports wenig überraschend wieder eine Tierfigur ein Gesicht. Neve (Schneeball) und Gliz (Eiswürfel) bildeten 2006 in Turin seltene Ausnahmen.

Vielsagend ist die Bedeutung des Namens. So steht Bing für Eis, es symbolisiert darüber hinaus auch Reinheit und Stärke. Dwen Dwen hingegen werden in China nicht selten Kinder gerufen (Spitznamen kann man sich leider nicht aussuchen). Zudem steht das Wortpaar für Gesundheit, Selbstbewusstsein und Charme. Um Letzteres dieser Attribute scheint neben dem Internationalen Olympischen Komitee und dessen Präsident Thomas Bach insbesondere auch China bemüht. Zumal die Vergabe der Spiele an das autoritäre Regime in Peking für anhaltende Kritik aus dem Westen sorgt.

Eine gute Nachricht ist, dass die Ikone der chinesischen Tierwelt und das wegen seines Kuschellooks weltweit geschätzte Wesen nicht mehr vom Aussterben bedroht ist – der Aufforstung von Bambuswäldern sei Dank.

Bing Dwen Dwen hat sich in einem global ausgetragenen Wettkampf gegen rund 5800 Vorschläge durchgesetzt. Letztlich wurde die Auswahl von Teams der Guangzhou Academy of Fine Arts und der Jilin University of the Arts getroffen. Dabei wurde auch gleich das gern mit Bing Dwen Dwen im Duett erscheinende paralympische Maskottchen aus der Taufe gehoben. Shuey Rhon Rhon soll die Hoffnung auf verbesserte Integration von Menschen mit Behinderung befeuern.

Der Panda steckt nicht zufällig in einer Schale aus Eis, die Ähnlichkeiten mit einem Astronautenanzug aufweist. Assoziationen mit modernen Technologien und grenzenlosen Möglichkeiten sind erwünscht. Der Präsident des Organisationskomitees, Chen Jining, sieht in den Maskottchen ein Zusammentreffen der traditionell chinesischen Kultur mit dem modernen internationalen Stil. Ein gewagter Kuschelkurs. (Thomas Hirner, 2.2.2022)

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